Rechtspopulist gegen Ex-Grünen-Parteichef Österreich bestimmt in Stichwahl neuen Bundespräsidenten

Wien · In Österreich hat am Sonntag die Stichwahl für das Amt des Bundespräsidenten begonnen, die erstmals einen Rechtspopulisten an die Spitze eines EU-Staates bringen könnte.

 Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer (v.l.) treten in der Stichwahl gegeneinander an.

Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer (v.l.) treten in der Stichwahl gegeneinander an.

Foto: dpa, cb ase wst sab

Der Kandidat der Freiheitlichen Partei (FPÖ), Norbert Hofer, hatte die erste Runde der Wahl mit gut 35 Prozent klar gewonnen. Für die FPÖ war das ihr bislang bestes Ergebnis bei einer bundesweiten Abstimmung. Hofer tritt in der Stichwahl gegen den unabhängigen Ex-Parteichef der Grünen, Alexander Van der Bellen, an. Es gilt als schwer für ihn, den großen Vorsprung des FPÖ-Kandidaten einzuholen.

Die beiden Regierungsparteien SPÖ und ÖVP haben erstmals seit Ende des Zweiten Weltkriegs keine Chance mehr, den Bundespräsidenten zu stellen. Ihre Kandidaten landeten mit jeweils rund zehn Prozent weit abgeschlagen. Auch deswegen trat Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) Anfang Mai zurück.

Entscheidend wird laut Politologen nun sein, wer die Nichtwähler mobilisieren kann. In der ersten Runde blieb ein Drittel der 6,5 Millionen Stimmberechtigten den Wahlurnen fern. Dies war die zweitniedrigste Wahlbeteiligung bei einer Präsidentschaftswahl in Österreich. Die Wahllokale schließen um 17.00 Uhr. Mit ersten Prognosen wird unmittelbar im Anschluss gerechnet.

(das/rtr)
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