Ölpreisverfall Spannungen zwischen Iran und Saudi-Arabien drücken Preis weiter

London · Der Ölpreis ist auf dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2014 angekommen: In London ist der Preis für ein Barrel (159 Liter) seit mehr als elf Jahren erstmals unter die 35-Dollar-Marke gefallen. Grund für den Ölpreisverfall sind die Spannungen zwischen Iran und Saudi-Arabien sowie ein anhaltendes Überangebot.

Ölpreis: Spannungen zwischen Saudi-Arabien und Iran drücken Preis
Foto: AFP, AFP

Die Spannungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran haben den Ölpreis auf den niedrigsten Stand seit mehr als elf Jahren gedrückt. In London fiel der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent am Mittwoch erstmals seit Juli 2004 unter die 35-Dollar-Marke; auch in New York sank der Preis für ein Fass der Sorte Light Sweet Crude kurz nach Börsenöffnung auf 34,58 Dollar.

Die jüngsten Spannungen zwischen den beiden Ölförderländern Saudi-Arabien und Iran sind ein Grund für den starken Ölpreisverfall. Hauptgrund ist aber das anhaltende Überangebot. Anfang Dezember hatte die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) entschieden, die Fördermenge nicht zu drosseln.

Iran bereitet sich derzeit darauf vor, seine Öllieferungen wieder aufzunehmen - der Westen dürfte die wegen des iranischen Atomprogramms verhängten Sanktionen demnächst aufheben. In Vorbereitung auf diesen Schritt senkte Saudi-Arabien am Mittwoch den Preis für das Öl zur Lieferung im Februar nach Nordwesteuropa, wie die staatliche Ölgesellschaft Aramco mitteilte.

Auch den Preis für Öl zum Export in die USA und in den Nahen Osten senkte das Königreich - den für Asien hingegen hob Saudi-Arabien an. Europa war der traditionelle Abnehmer des iranischen Öls vor Verhängung der Sanktionen 2012. Der Preis für Rohöl auf den Weltmärkten fällt bereits seit Mitte 2014. Damals lag er noch über 100 Dollar.

(jf/AFP)
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