Nordkorea "Atomkrieg könnte jeden Moment ausbrechen"

New York · Das Säbelrasseln zwischen Nordkorea und den USA geht weiter. Jetzt hat Nordkoreas stellvertretender UN-Botschafter Kim In Ryong vor den Vereinten Nationen vor dem Ausbruch eines Atomkriegs gewarnt. Die USA zeigen sich zu Gesprächen bereit.

 Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un.

Foto: rtr, KHJ /TW

Die Situation in Nordkorea habe einen "sehr riskanten Punkt erreicht und ein Atomkrieg könnte jeden Moment ausbrechen", sagte Kim In Ryong am Montag (Ortszeit) vor dem Abrüstungsausschuss der UN. "Kein anderes Land auf der Welt hat für so eine lange Zeit eine solch extreme und direkte nukleare Bedrohung von den USA hinnehmen müssen", sagte er.

Nordkorea unterstütze die Bemühungen der Vereinten Nationen um eine nukleare Abrüstung auf der Welt. Aufgrund der aktuellen Bedrohung durch die Vereinigten Staaten sei für sein Land eine Unterzeichnung des internationalen Atomwaffensperrvertrags jedoch nicht möglich, so Kim In Ryong.

Er drohte den USA zudem damit, dass sie bei einem weiteren Vordringen in den militärischen Einzugsbereich Nordkoreas mit einem Vergeltungsschlag zu rechnen hätten.

Die USA zeigen sich nach Nordkoreas Warnung vor einem weltweiten Atomkrieg offen für direkte Gespräche mit dem asiatischen Land.

US-Vizeaußenminister John J. Sullivan sagte am Dienstag in Tokio: "Letztendlich schließen wir natürlich die Möglichkeit direkter Gespräche nicht aus." Bislang sträubten sich die USA und deren Verbündeter Japan, sich mit Nordkorea an den Verhandlungstisch zu setzen, solange es sein Atomprogramm vorantreibt.

"Wir konzentrieren uns auf die Diplomatie, um das von Nordkorea verursachte Problem zu lösen", sagte Sullivan nach einen Treffen mit seinem japanischen Kollegen. "Wir müssen, wie auch immer, zusammen mit unseren Alliierten Japan und Nordkorea und anderen auf das Schlimmste vorbereitet sein, falls die Diplomatie scheitert."

Am Sonntag hatte US-Außenminister Rex Tillerson bekräftigt, dass die Vereinigten Staaten um eine diplomatische Lösung im Konflikt mit Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm bemüht seien: "Diese diplomatischen Bemühungen werden weitergehen, bis die erste Bombe fällt", sagte Tillerson dem Sender CNN.

(csr)
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