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Nordkorea Kim Jong Uns jüngster Raketenstart offenbar mit Fehlzündung

Seoul · Ausgerechnet zum 104. Geburtstag von Staatsgründer Kim Il Sung patzt Nordkorea bei einem erneuten Raketenstart. Eine Blamage für den Enkel Kim Jong Un.

 Südkoreanische Soldaten sehen auf einem Bildschirm eine Archivaufnahme eines Starts einer nordkoreanischen Rakete.

Südkoreanische Soldaten sehen auf einem Bildschirm eine Archivaufnahme eines Starts einer nordkoreanischen Rakete.

Foto: ap, AY

Nach Angaben Südkoreas ist der Start offenbar misslungen. Ob es sich dabei um den Test eines Kurz- oder Mittelstreckengeschosses gehandelt habe, sei noch unklar, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul mit. Örtliche Medien berichteten später vom Start einer neuartigen Mittelstreckenrakete, die eines Tages auch abgelegene US-Militärbasen in Asien erreichen könnte.

Auch ranghohe Pentagonvertreter hatten zuvor einen fehlgeschlagenen Raketentest Nordkoreas gemeldet. Sollte sich der Misserfolg bestätigen, wäre dies eine Blamage für Pjöngjang, das am Freitag den 104. Geburtstag des 1994 verstorbenen Staatsgründers Kim Il Sung begeht. Solche Anlässe nutzte das kommunistische Land in der Vergangenheit oft zu Nuklear- oder Raketenversuchen, die vom Westen als Provokation angesehen werden.

Vor dem jüngsten Raketenstart am Freitagmorgen hatte es in Südkorea Spekulationen gegeben, wonach der Norden eine Mittelstreckenrakete mit einer Reichweite von 3500 Kilometern für einen Test vorbereite - also weit genug, um US-Militäreinrichtungen in Japan und im US-Außengebiet Guam zu erreichen. Experten gaben der Rakete den Namen "Musudan" in Anlehnung an eine Startrampe im gleichnamigen Dorf im Nordosten Nordkoreas.

Ein ranghoher Vertreter des US-Verteidigungsministeriums sagte, militärische Prüfsysteme hätten einen fehlgeschlagenen Raketenstart Nordkoreas entdeckt und nachverfolgen können. Das Nordamerikanische Luft- und Weltraum-Verteidigungskommando ergänzte, die abgefeuerte Rakete stelle keine Bedrohung für die USA dar.

Mit einem vierten Atomversuch und dem Test einer Langstreckenrakete hatte Nordkorea zu Jahresbeginn die Weltgemeinschaft gegen sich aufgebracht. In der Folge wurden die Sanktionen gegen Pjöngjang verschärft.

Zuletzt hat sich Nordkorea verärgert über das Frühjahrsmanöver südkoreanischer und amerikanischer Streitkräfte gezeigt, das in diesem Jahr mit 317.000 Soldaten so groß ausfällt wie nie zuvor. Nordkorea sieht die Übungen als Vorbereitung für eine Invasion, Seoul und Washington sprechen hingegen von einer reinen Verteidigungsmaßnahme. Aus Protest feuerte das kommunistische Land in jüngster Zeit mehrere Raketen und Granaten ins Meer ab.

(felt/ap)
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