Forschungskomplex in Nyongbyon Satellitenbilder zeigen Dampf aus nordkoreanischem Atomlabor

Washington · Satellitenbilder lassen nach Angaben einer US-Webseite auf Aktivitäten in einem nordkoreanischen Atomlabor schließen.

 Die Satellitenaufnahme vom 24. März 2016 zeigt den Forschungskomplex Nyongbyon.

Die Satellitenaufnahme vom 24. März 2016 zeigt den Forschungskomplex Nyongbyon.

Foto: dpa, jma pt

Das Portal "38 North" berichtete am Montag, dass während der vergangenen fünf Wochen zwei- oder dreimal Rauchfahnen aus dem radiochemischen Forschungskomplex in Nyongbyon aufgestiegen seien. Nyongbyon ist als die wichtigste Nukleareinrichtung Nordkoreas bekannt. Es könnte sich um die Spaltung von Plutonium handeln.

Die Abluftfahnen deuten laut "38 North" darauf hin, dass in den Gebäuden Hitze entstanden ist. Die Zwecke dafür sind allerdings unklar. Der Dampf sei ungewöhnlich, hieß es.

In dem Labor soll Nordkorea waffenfähiges Plutonium von Abfall eines Atomreaktors spalten. Das abgeschottete Land hatte 2013 verkündet, Nuklearanlagen wiederaufarbeiten und wieder in Betrieb nehmen zu wollen. Dazu zählte es auch den betroffenen Reaktor, der 2007 heruntergefahren worden war.

China verhängt Sanktionen

Unterdessen hat China wegen der jüngsten nordkoreanischen Atom- und Raketentests Sanktionen gegen Pjöngjang verhängt. Unter anderem werde die Einfuhr nordkoreanischer Kohle und der Verkauf von Kerosin beschränkt, teilte die Regierung in Peking am Dienstag mit.

Die USA und andere westliche Staaten hatten China als wichtigsten Verbündeten Nordkoreas gedrängt, durch Handelsbeschränkungen Druck auf die Regierung auszubauen. Bereits Anfang März hatte der UN-Sicherheitsrat einstimmig - also inklusive der Vetomacht China - neue Sanktionen gegen Nordkorea beschlossen. Unter anderem sehen diese verpflichtende Durchsuchungen jeglicher Fracht vor, die über Land, Wasser oder Luft nach oder aus Nordkorea geliefert wird.

Die von China am Dienstag verkündeten Strafmaßnahmen erlauben den Import von Kohle, Eisenerz und anderen Materialien aus Nordkorea zur zivilen Nutzung. Sie verbieten aber jeglichen Handel, der dem Raketen- oder Atomprogramm Pjöngjangs nutzen könnte.

(felt/ap)
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