Internationaler Konflikt Nordkorea droht den USA mit Präventivschlag
Seoul · Nordkorea und die USA bleiben auf Konfrontationskurs. "Legt Euch nicht mit uns an", warnte Nordkorea am Donnerstag in der amtlichen Zeitung "Rodong Sinmun".
Schon am Wochenende hatte Nordkorea mit einem fiktiven Angriffs-Video den Konflikt angeheizt. Ein erneuter Rakentest des Regimes war am Sonntag allerdings nach Angaben der USA und Südkoreas fehlgeschlagen.
Zuvor hatte US-Außenminister Rex Tillerson gesagt, die USA prüften alle Möglichkeiten, wie auf Nordkorea wegen des Raketen- und Atomwaffenprogramms Druck ausgeübt werden könne. Vize-Präsident Mike Pence hatte auf seiner Asienreise wiederholt, dass die Zeit der "strategischen Geduld" vorbei sei. Ein Flugzeugträger der US-amerikanischen Armee befindet sich zudem auf dem Weg nach Nordkorea.
Im UN-Sicherheitsrat blockierte Russland am Mittwoch eine Erklärung, in der der Raketentest verurteilt werden sollte. Russland bestand eigenen Angaben zufolge auf einer Formulierung, die auch eine Beilegung des Konflikts durch einen Dialog vorsieht. Dies war im letzten Entwurf fallengelassen worden.
Mehrere Diplomaten bei den Vereinten Nationen, die nicht namentlich genannt werden wollten, zeigten sich überrascht, dass Russland den Text ablehnte. China, das als wichtigster Verbündeter Nordkoreas gilt, habe den Entwurf offenbar unterstützen wollen.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres rief derweil dazu auf, "alles" zu tun, um sicherzustellen, dass Nordkoreas Raketen- und Atomprogramm "keine Bedrohung für die internationale Gemeinschaft wird". Insbesondere die Länder "an der Frontlinie", also China, die USA, Japan, Südkorea und Russland, dürften keine Mühen scheuen, um eine weitere Aufrüstung Nordkoreas zu verhindern, sagte Guterres.
Zudem kündigten Japan und Australien an, ihre militärische Zusammenarbeit angesichts der Bedrohungen aus Nordkorea zu stärken. Für entsprechende Gespräche waren die australische Außenministerin sowie die Verteidigungsministerin des Landes am Donnerstag in Tokio. Schon am Mittwoch war vereinbart worden, dass gemeinsame Übungen und der Handel von Ausrüstung ausgebaut werden sollten.