Unabhängigkeit nach Brexit Schottische Regierungspartei will neues Referendum

Glasgow · Die schottische Regierungspartei SNP will die Bürger des Landes erneut über die Unabhängigkeit von Großbritannien abstimmen lassen. Das verkündete SNP-Chefin Nicola Sturgeon beim Parteitag in Glasgow.

 Nicola Sturgeon sieht die Zukunft Schottlands in der EU.

Nicola Sturgeon sieht die Zukunft Schottlands in der EU.

Foto: rtr, RT

Das Brexit-Problem war wie erwartet das dominierende Thema beim Parteitag der schottischen Regierungspartei SNP. Regierungschefin Nicola Sturgeon hatte bereits im Vorfeld angekündigt, "alle Möglichkeiten" auszuschöpfen, damit Schottland in der EU bleiben kann, auch wenn Großbritannien austritt.

"Ich bin fest entschlossen, dass Schottland die Fähigkeit hat, die Frage der Unabhängigkeit noch mal neu zu überdenken — und zwar bevor Großbritannien die EU verlässt", sagte Sturgeon, die damit nach eigenen Angaben die Interessen ihres Landes schützen will. "Ich kann bestätigen, dass ein Gesetzesentwurf über das Unabhängikeitsreferendum in der kommenden Woche für die Beratungen veröffentlicht wird."

Die Mitglieder der Schottischen Nationalpartei (SNP) wollen ein neues Referendum über die Abspaltung Schottlands von Großbritannien, sofern kein anderer Weg für den Verbleib in der EU gefunden werden kann.

Bei der Brexit-Abstimmung am 23. Juni hatten sich 52 Prozent der britischen Wähler für den Austritt aus der EU ausgesprochen. Die Schotten stimmten dagegen mit 62 Prozent für den Verbleib in der EU. Allerdings hatten sich die Schotten in einer Volksbefragung im September 2014 auch mit einer Mehrheit von 55 Prozent für den Verbleib im Vereinigten Königreich ausgesprochen.

(gol)
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