Streit mit Ankara Deutschland soll Nato-Gipfel in der Türkei verhindert haben

Berlin · Das nächste Nato-Spitzentreffen sollte ursprünglich in Istanbul stattfinden. Einem Zeitungsbericht zufolge sprachen sich jedoch vor allem Frankreich und Deutschland dagegen aus. Als Ausweichort ist Brüssel vorgesehen.

 Recep Tayyip Erdogan (vorne), Emmanuel Macron (Mitte) und Angela Merkel.

Recep Tayyip Erdogan (vorne), Emmanuel Macron (Mitte) und Angela Merkel.

Foto: afp

Die Nato-Staaten haben einem Medienbericht zufolge ein Angebot des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ausgeschlagen, im kommenden Jahr den Gipfel des Militärbündnisses auszurichten. Dies berichtet die Zeitung "Die Welt" unter Berufung auf hohe Nato-Diplomaten, die mit der Angelegenheit vertraut sind.

Die Türkei hatte sich als eines von mehreren Nato-Ländern als Gastgeber des Spitzentreffens angeboten. Doch angeführt von Deutschland und Frankreich sollen sich etliche Nato-Mitglieder wie Dänemark, die Niederlande und Kanada gegen das Land ausgesprochen haben. "Wir wollen die Türkei nicht international aufwerten und den Eindruck vermeiden, dass die Nato die interne Politik der türkischen Regierung unterstützt", zitierte "Die Welt" aus Nato-Kreisen.

Wie die Zeitung weiter berichtete, ist Belgien bereit, 2018 ein Gipfeltreffen in Brüssel auszurichten. Ein Beschluss dazu soll demnach auf dem Treffen der Nato-Verteidigungsminister Ende Juni fallen.

(th/dpa)
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