Nato-Generalsekretär in Japan Stoltenberg bezeichnet Nordkorea als "globale Bedrohung"

Tokio · Bei seinem Besuch in Japan hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg Nordkorea als "globale Bedrohung" bezeichnet. Die Nato und Japan wollen in der Krise um Nordkoreas Raketen- und Atomprogramm weiterhin zusammenarbeiten.

 Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (Archivbild).

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (Archivbild).

Foto: rtr, FLR/ems

Die Militärallianz sei "genauso schockiert wie Sie über das provokative, rücksichtslose Verhalten" Nordkoreas, sagte Stoltenberg am Montag in einer Rede vor japanischen Sicherheitsexperten und Verteidigungsbeamten in Tokio. "Es stellt eine direkte Bedrohung für die Länder in dieser Region (einschließlich) Japan dar, aber es ist auch eine globale Bedrohung."

Die Nato und Japan hätten mit "gemeinsamen Herausforderungen" zu tun, sagte der Nato-Generalsekretär. Japans Außenminister Kono sprach von derzeit sehr schwierigen Zeiten in Ostasien in Bezug auf die Sicherheit.

Nato-Unterstützung für Japan

Stoltenberg versicherte seinem Gastgeber, Japan sei seit langem Partner der Nato. Beide Seiten haben ihre Beziehungen in jüngster Zeit vertieft. Japans Regierungschef Shinzo Abe, der Stoltenberg während seines viertägigen Besuches in Japan ebenfalls trifft, war erst im Juli zu Gesprächen in der Nato-Zentrale in Brüssel gewesen.

Die Nato unterstütze politischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Druck auf Nordkorea und begrüße die im September beschlossene Verschärfung der Sanktionen gegen Pjöngjang. Noch wichtiger aber sei es sicherzustellen, dass die Sanktionen vollständig und transparent umgesetzt würden, fügte Stoltenberg hinzu.

Vor seiner Weiterreise nach Südkorea am Mittwoch möchte Stoltenberg auch noch Japans Verteidigungsminister Itsunori Onodera treffen.

USA Verbündeter Japans

Die internationale Gemeinschaft hat bereits eine Reihe von harten Sanktionen gegen Pjöngjang verhängt. Die nordkoreanische Führung gibt sich bisher aber unbeeindruckt: Am 3. September nahm Pjöngjang seinen bislang stärksten Atomwaffentest vor. Zudem testet Nordkorea regelmäßig Raketen und verletzt damit Resolutionen des UN-Sicherheitsrats.

Japan will angesichts der Bedrohung seine Raketenabwehr ausbauen. Am Sonntag trifft US-Präsident Donald Trump zu Gesprächen in Japan ein. Die USA sind mit ihrem atomaren Schutzschild Japans Verbündeter.

(dpa)
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