Wahlauftakt im Irak Mindestens 17 Tote in Bagdad

Bagdad (RPO). Mindestens 17 Tote sind bei Bombenanschlägen in Bagdad ums Leben gekommen. Die Attentate überschatten den Beginn der Parlamentswahl im Irak. Bereits drei Tage vor der allgemeinen Abstimmung konnten hunderttausend Menschen ihre Stimme abgeben, unter ihnen Häftlinge, Krankenhauspatienten sowie alle Sicherheitskräfte, die am Sonntag für einen friedlichen Verlauf der Wahl sorgen sollen.

Dezember 2009: Autobomben explodieren in Bagdad
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Aufständische haben wiederholt mit Gewaltakten während der Abstimmung gedroht. Trotz strenger Sicherheitsvorkehrungen kam es am Donnerstag in Bagdad zu mehreren Anschlägen. Ziel waren zumeist Sicherheitskräfte auf dem Weg in die Stimmlokale. Im Stadtteil Mansur sprengte sich laut Polizei ein Selbstmordattentäter nahe einer Gruppe von Soldaten in die Luft, die in einer Warteschlange vor einem Wahllokal standen.

Dabei wurden mindestens sechs Menschen getötet und 18 verletzt. Ein zweiter Selbstmordattentäter riss bei einem Anschlag auf Polizisten mindestens vier Menschen mit in den Tod, 14 weitere wurden verletzt. Bereits zuvor waren bei einem Raketenanschlag im Stadtbezirk Hurrija rund 500 Meter von einem Wahllokal entfernt sieben Menschen getötet worden. In der Provinz Anbar verhängten die Behörden aus Furcht vor Anschlägen am Morgen ein Fahrverbot. In der Stadt Bakuba waren am Mittwoch bei Selbstmordanschlägen 32 Menschen getötet worden.

Nach Angaben der UN-Mission im Irak konnten am Donnerstag bereits etwa 600.000 bis 700.000 Wahlberechtigte ihre Stimme abgeben. Die vorgezogene Abstimmung für den ausgesuchten Personenkreis war nur am Donnerstag möglich. Am Sonntag sind dann insgesamt fast 19 Millionen Iraker aufgerufen, ein neues Parlament und damit eine neue Regierung zu bestimmen. Um die 325 Parlamentssitze bewerben sich etwa 6.200 Kandidaten.

(AP/nbe)
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