TV-Duell in Großbritannien Miliband und Cameron liefern sich Schlagabtausch

London · In fünf Wochen wird entschieden, ob der umstrittene David Cameron britischer Premierminister bleiben kann. Eine TV-Debatte mit sieben Kandidaten sollte einer der Höhepunkte des Wahlkampfes sein.

 Premierminister David Cameron (rechts) und sein Herausforderer Ed Miliband diskutieren über die Köpfe von Leanne Wood und Nicola Sturgeon hinweg.

Premierminister David Cameron (rechts) und sein Herausforderer Ed Miliband diskutieren über die Köpfe von Leanne Wood und Nicola Sturgeon hinweg.

Foto: dpa, lb

Die Spitzenkandidaten von sieben britischen Parteien haben sich in einer TV-Debatte einen leidenschaftlichen Schlagabtausch geliefert. Es war die einzige Fernsehdebatte, in der konservative Premierminister David Cameron und sein Herausforderer Ed Miliband von der sozialdemokratischen Labour-Partei direkt aufeinandertrafen. Cameron hat ein Duell mit Miliband, wie es von der Öffentlichkeit gefordert worden war, abgelehnt. Die Parteichefs setzten sich vor allem über die Hauptthemen des Wahlkampfes wie Gesundheits- und Einwanderungspolitik auseinander.

Eine Blitzumfrage des Meinungsforschungsinstitutes YouGov direkt nach der Debatte sah überraschend die Vorsitzende der schottischen Unabhängigkeitspartei SNP, Nicoloa Sturgeon, als klare Siegerin mit einer Zustimmung von 28 Prozent. Ein zweiter Stelle folgte der Rechtspopulist Nigel Farage von der United Kingdom Independence Party (UKIP). Premierminister David Cameron lag in dieser Umfrage knapp vor seinem Herausforderer Ed Miliband an dritter Stelle. Eine andere Umfrage des Instituts ICM sah Herausforderer Ed Miliband knapp vor Amtsinhaber Cameron.

Die Parlamentswahl am 7. Mai gilt als die knappste seit Jahrzehnten. Umfragen sehen die beiden großen Parteien Kopf an Kopf. Wahlforscher sehen aufgrund des britischen Wahlsystems leichte Vorteile für Miliband. Er hat mehr Optionen hinsichtlich Bündnissen mit anderen Parteien als Cameron. Alle Umfragen sagen bisher voraus, dass eine absolute Mehrheit höchst unwahrscheinlich erscheint. Auch eine Fortsetzung der bisherigen Koalition von Konservativen und Liberaldemokraten würde derzeit rechnerisch keine ausreichende Mehrheit bekommen.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort