Nach Russlands Veto Ukraine und Niederlande wollen MH17-Tribunal durchsetzen

Kiew · Trotz russischen Widerstands gegen ein UN-Tribunal zur abgeschossenen Maschine der Malaysia Airlines setzen sich die Ukraine und die Niederlande weiter für ein internationales Gericht ein.

 Der russische Gesandte legte in der Sitzung des UN-Sicherheitsrats sein Veto gegen ein MH17-Tribunal ein.

Der russische Gesandte legte in der Sitzung des UN-Sicherheitsrats sein Veto gegen ein MH17-Tribunal ein.

Foto: afp, kb/ACR

Beide Regierungen wollten alternative Vorschläge dafür ausarbeiten, teilte Staatschef Petro Poroschenko nach einem Telefonat mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte am Freitag mit.

Die Führung in Moskau lehnt neue Initiativen für ein internationales Gericht ab. "Jetzt ist die Hauptsache, dass wir uns auf eine unvoreingenommene und objektive Ermittlung konzentrieren", meinte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau.

Die Maschine der Malaysia Airlines war im Juli 2014 mit 298 Menschen an Bord über dem Kriegsgebiet Donbass abgeschossen worden. Die meisten Passagiere des Flugs MH17 waren Niederländer. Die Ukraine und Russland machen sich gegenseitig für die Tragödie verantwortlich.

Eine Resolution über ein Tribunal hatte Russland am Mittwoch im UN-Sicherheitsrat mit einem Veto blockiert - unter scharfer Kritik des Westens. Die Untersuchung des Falls sei noch nicht abgeschlossen, argumentierte Moskau. "Das ist ein Veto gegen die Justiz. Die ganze Welt hat das gesehen", sagte Poroschenko dem Präsidialamt in Kiew zufolge.

(dpa)
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