US-Präsident kommt wohl im Oktober Londoner Bürgermeister hält Trump-Besuch für unangemessen

London · Nach herben Twitter-Angriffen von Donald Trump hat der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan einen Staatsbesuch des US-Präsidenten in Großbritannien als unangemessen abgelehnt.

 Sadiq Khan unterhält sich in London mit Reportern.

Sadiq Khan unterhält sich in London mit Reportern.

Foto: ap

Bereits nach der Einladung durch Premierministerin Theresa May habe er gesagt, dass Trump nicht der rote Teppich ausgerollt werden dürfe. "Daran hat sich nichts geändert", sagte Khan am Dienstag der BBC.

"In einer besonderen Beziehung ist es so wie mit einem guten Freund. In schlechten Zeiten stehst du ihm bei, aber du sagst ihm auch, wenn er Unrecht hat", sagte Khan der BBC. Und es gebe viele Dinge, bei denen sich Trump irre.

Khan hatte nach dem Terroranschlag am Samstagabend gesagt, es gebe keinen Grund, wegen des erhöhten Polizeiaufgebots in der Stadt in Alarmstimmung zu verfallen. Trump kritisierte dies auf Twitter als "armselige Ausrede".

Khan erwiderte, die Politik des US-Präsidenten gehe gegen alles, "wofür wir stehen". Damit bezog er sich unter anderem auf das von Trump angestrebte Einreiseverbot für Menschen aus mehreren muslimischen Ländern.

Der britische Außenminister Boris Johnson, einst selbst Londoner Bürgermeister, sagte am Dienstag, er sehe "keinen Grund", die Einladung an Trump zurückzuziehen. Er lobte aber, Khan habe sich in der Situation richtig verhalten.

Auch Premierministerin Theresa May lobte das Stadtoberhaupt, hielt sich mit Kritik an Trump jedoch zurück. Der US-Präsident wird voraussichtlich im Oktober ins Königreich reisen.

(dpa)
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