Unabhängigkeitsreferendum Katalonien will bei Abspaltung eigene Grenzen kontrollieren

Barcelona · Sollte es nach dem Unabhängigkeitsreferendum zu einer Abspaltung von Spanien kommen, will Katalonien seine eigenen Grenzen kontrollieren. Dafür sprach sich am Montag die Gruppe der Befürworter der Unabhängigkeit im Regionalparlament aus.

Sie stellte in Barcelona einen Gesetzentwurf vor, der in Kraft treten soll, wenn eine Mehrheit der Bevölkerung bei der Volksabstimmung am 1. Oktober für "Ja" stimmt. Spanien hatte die Region erst am Sonntag zum Verzicht auf des Referendums aufgerufen. Als Grund wurden die jüngsten Terroranschläge genannt.

In dem Gesetzentwurf heißt es, Katalonien habe im Fall eines erfolgreichen Referendums "volle Souveränitäts-Rechte". Dies gelte nicht nur für das Territorium, sondern auch das Seegebiet und den Luftraum. Der Chef der Unabhängigkeitsfraktion, Lluis Corominas, konnte aber keine konkrete Antwort auf die Frage von Journalisten geben, wie Katalonien seine Grenzen im Alleingang kontrollieren könne.

In der wohlhabenden Region mit rund 7,5 Millionen Einwohnern gibt es seit Jahren Bestrebungen, sich von Spanien loszulösen. Die Regierung will ihre Pläne trotz der jüngsten Terroranschläge mit 16 Toten weiter verfolgen. Laut Umfragen haben die Befürworter der Unabhängigkeit derzeit mit rund 41 Prozent keine Mehrheit.

(beaw/AFP)
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