Neue Regionalregierung Katalanische Separatisten wollen Puigdemont wiederwählen

Madrid · Die beiden großen Unabhängigkeitsparteien in Katalonien wollen den nach Brüssel geflohenen früheren Regionalregierungschef Carles Puigdemont erneut in das Spitzenamt wählen. Puigdemont muss dafür aber anwesend sein.

 Carles Puigdemont bei einer Ansprache (Archivfoto).

Carles Puigdemont bei einer Ansprache (Archivfoto).

Foto: Vanden Wijngaert/AP/dpa

Ein Sprecher der Unabhängigkeitsbewegung Gemeinsam für Katalonien erklärte, Puigdemont habe sich am Dienstagabend die Unterstützung der ebenfalls nach Unabhängigkeit strebenden Partei ERC gesichert.

Ein ERC-Sprecher bestätigte die Angaben. Er erklärte, Puigdemont werde vorschlagen, noch in diesem Monat per Videokonferenz vor dem Regionalparlament zu sprechen. Möglicherweise werde auch ein Abgeordneter vor Ort Puigdemonts Rede vortragen, die von den Kandidaten für das Amt des Regionalpräsidenten vor der Abstimmung verlangt wird.

Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte Puigdemont und dessen Regierung abgesetzt und das katalanische Parlament aufgelöst, nachdem dieses die Unabhängigkeit von Spanien erklärt hatte. Mehrere Führungsfiguren der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung wurden inhaftiert, Puigdemont und einige seiner Minister setzten sich nach Brüssel ab. Bei der Neuwahl Ende Dezember eroberten die sezessionistischen Parteien gemeinsam wieder eine absolute Mehrheit.

Rajoy hat die Konstituierung des neuen Regionalparlaments für den 17. Januar angekündigt. Nach den Verfahrensregeln des Parlaments muss der Kandidat für das Amt des Regierungschefs anwesend sein. Puigdemont droht jedoch bei einer Rückkehr nach Spanien die Festnahme wegen Rebellion und Aufruhr.

(das/ap)
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