Pulverfass Kaschmir 23 Menschen sterben bei pro-pakistanischen Protesten

Islamabad/Srinagar · In der indischen Unruheregion Kaschmir ist die Zahl der Toten bei pro- pakistanischen Protesten auf 23 gestiegen. Hunderte Menschen wurden verletzt. Scharfe Kritik an den indischen Polizeieinsätzen kommt aus dem Nachbarland Pakistan.

 Indische Polizisten und pro-pakistanische Demonstranten stehen sich in Kaschmir gegenüber.

Indische Polizisten und pro-pakistanische Demonstranten stehen sich in Kaschmir gegenüber.

Foto: dpa, fk moa

Bei Einsätzen der Polizei im indischen Teil Kaschmirs gegen aufgebrachte Menschenmengen, die Polizeiwachen und Militäreinrichtungen angriffen, waren am Wochenende mindestens 19 Menschen getötet worden. Vier weitere Menschen starben in der Nacht zum Montag im Krankenhaus, hieß es aus Polizeikreisen. Ein Polizist ertrank in seinem Dienstwagen, der von Demonstranten in einen Fluss geschoben worden war. Viele Menschen wurden verletzt, als die Polizei das Feuer auf die Protestierenden eröffnete und Tränengas einsetzte.

Auslöser der Unruhen war die Tötung des islamistischen Rebellenführers Burhan Muzaffar Wani und zweier Kampfgefährten am Freitag durch indische Soldaten. Indien verhängte am Sonntag über seinen Teil Kaschmirs eine flächendeckende Ausgangssperre.

Pakistans Premierminister Nawaz Sharif verurteilte die Polizeieinsätze als "rechtswidrig". Die übermäßige Gewalt gegen protestierende Zivilisten sei beklagenswert, erklärte Sharif in der Nacht zum Montag. Er kritisierte auch die Inhaftierung von Wortführern der Kaschmirrebellen.

Kaschmir ist zwischen den Atommächten Pakistan, Indien und China aufgeteilt. Indien und Pakistan haben bereits zwei Kriege um die Region geführt.

(felt/dpa)
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