Afghanistan Mehr als 30 Tote bei Anschlag auf Kabuler Moschee
Kabul · Ein Selbstmordattentäter hat sich in einer Moschee in Kabul in die Luft gesprengt. Der Anschlag galt Mitgliedern der schiitischen Minderheit. Der IS hat sich zu der Tat bekannt.
Ein Selbstmordattentäter hatte sich in der Bakir al-Olum Moschee, einem Gebetshaus und schiitischen Kulturzentrum im Westen der Stadt, in die Luft gesprengt. Die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zum Anschlag bekannt. Ein Kämpfer des Islamischen Staates habe bei einem Selbstmordattentat die schiitische Moschee angegriffen, erklärte das IS-Sprachrohr Amak am Montag über das Internet. Weitere Details wurden nicht genannt.
Wie das Innenministerium mitteilte, hatten sich Angehörige der schiitischen Minderheit in der Moschee zum Gebet versammelt. "Es ist wahrscheinlich, dass die Opferzahl noch steigt", sagte ein Sprecher des afghanischen Gesundheitsministeriums.
Unter den Opfern sollten nach Informationen der Behörden auch Kinder sein. Die Nachrichtenagentur ToloNews meldete auf Twitter, es seien mindestens 39 Verletzte in Krankenhäuser gebracht worden.
Der afghanische Präsident Aschraf Ghani verurteilte den Anschlag als "unverzeihliche Tat". Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah bezeichnete die Tat als Kriegsverbrechen.
Ein Augenzeuge sagte, er habe überlebt, weil er zum Zeitpunkt der Explosion hinter einer Säule gesessen habe. Sein Bruder jedoch sei verletzt worden. "Die Moschee war voll. Ich habe geholfen, mindestens 30 Tote und Verletzte hinauszutragen."