NSA-Skandal Außenminister Kerry: USA spionieren keine Freunde aus

Washington · Der amerikanische Außenminister John Kerry hat dementiert, dass die USA den französischen Präsidenten François Hollande oder andere Anführer befreundeter Staaten ausspionieren würden.

Das ist US-Außenminister John Kerry
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"Wir haben Präsident Hollande nicht im Visier, und wir werden Freunde wie Präsident Hollande nicht ins Visier nehmen", sagte Kerry am Mittwoch in Washington. "Wir führen keine Überwachung im Ausland aus, es sei denn, es gibt einen spezifischen und bestätigten Nutzen für die nationale Sicherheit, von dem ich in diesem Fall nichts weiß." Ähnlich hatte sich zuvor das Weiße Haus geäußert.

Nach Enthüllungen der Internetplattform Wikileaks soll der US-Geheimdienst NSA Hollande sowie dessen Vorgänger Jacques Chirac und Nicolas Sarkozy ausgespäht haben. Die Enthüllungsplattform hatte am Dienstagabend in Zusammenarbeit mit der französischen Tageszeitung "Libération" und der Investigativ-Webseite "Mediapart" Dokumente, die die Praktiken des US-Geheimdienstes belegen sollen, veröffentlicht. In den Konversationen der Staatschefs Jacques Chirac, Nicolas Sarkozy und Hollande geht es unter anderem um die griechische Schuldenkrise, die Beziehungen zu Deutschland - und ironischerweise um amerikanische Spionage.

Die Enthüllung führte zu wütenden Reaktionen von französischen Politikern. Ein Krisentreffen von Hollandes Verteidigungsrat wurde für Mittwochmorgen einberufen. Seine Sozialistische Partei kritisierte die mutmaßlichen NSA-Methoden als nicht tolerierbar.

(dpa)
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