Großangelegte Landgewinnung Kerry besorgt über Aufrüstung im Südchinesischen Meer

Kuala Lumpur · US-Außenminister John Kerry macht sich offenbar große Sorgen um die "Militarisierung" im Südchinesischen Meer. Er forderte die Konfliktparteien dazu auf, auf Provokationen zu verzichten. Peking möchte den Streit auf bilateraler Ebene beilegen.

US-Flugzeugträger patroullieren im Südchinesischen Meer.

US-Flugzeugträger patroullieren im Südchinesischen Meer.

Foto: afp, MC2 George Bell/kb

US-Außenminister John Kerry hat sich im Gespräch mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi besorgt über Chinas Politik im Südchinesischen Meer geäußert. Kerry habe "die großangelegte Landgewinnung, die Umbauten und die Militarisierung von Anlagen durch China" in dem von mehreren Staaten beanspruchten Seegebiet kritisiert, sagte ein US-Diplomat am Mittwoch nach einem Gespräch Kerrys und Wangs am Rande eines Treffens der Außenminister der Asean-Staaten in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur.

"Er ermutigte China ebenso wie die anderen Anspruchsteller, die problematischen Aktionen zu stoppen, um Raum für Diplomatie zu schaffen", sagte der Vertreter des US-Außenministeriums. Kerry hatte zuvor vor Journalisten lediglich gesagt, er habe ein "gutes Treffen" mit Wang gehabt und hoffe, dass bei dem Asean-Treffen ein Weg gefunden werde, in der Streitfrage "effektiv gemeinsam vorwärts zu gehen". Wang sagte seinerseits, Kerry habe "Chinas Unterstützung begrüßt, die Frage des Südchinesischen Meeres friedlich zu lösen".

Die Gebietsstreitigkeiten im Südchinesischen Meer dominieren das Asean-Treffen in Kuala Lumpur. Mehrere südostasiatische Staaten kritisierten am Dienstag Pekings Politik in dem ressourcenreichen Meeresgebiet, durch das wichtige Schifffahrtsstraßen führen. Der philippinische Außenminister Albert del Rosario warf Peking "unilaterale und aggressive Aktivitäten" in dem Seegebiet vor. Er kritisierte insbesondere den Ausbau von China beanspruchter Inseln, wodurch "Frieden, Sicherheit und Stabilität untergraben" würden.

Wang hatte zuvor gesagt, Treffen wie in Kuala Lumpur seien nicht "der geeignete Ort, um spezifische bilaterale Streitfragen" zu diskutieren. Peking will den Streit lieber auf bilateraler Ebene klären. China beansprucht den Großteil des Südchinesischen Meeres für sich, doch erheben neben Taiwan auch die Asean-Mitglieder Vietnam, Malaysia, Brunei und die Philippinen Ansprüche. In den vergangenen Monaten schüttete China dort mehrere Inseln auf, um Hafenanlagen und Flugfelder zu bauen und so seine Kontrolle über das Gebiet auszuweiten.

Russische Bomber über Europa
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Kerry will am Rande des Asean-Treffens in Kuala Lumpur auch seinen russischen Kollegen Sergej Lawrow treffen, wie ein US-Regierungsvertreter sagte. Kerry und Lawrow hatten sich zuletzt am Montag am Rande eines Treffens der Staaten des Golfkooperationsrats (GCC) in Katar mit ihrem saudiarabischen Kollegen Adel al-Dschubeir getroffen, um über den syrischen Bürgerkrieg zu sprechen. Lawrow hatte anschließend die geplante Ausweitung der US-Unterstützung für moderate Rebellen in Syrien als "kontraproduktiv" kritisiert.

(AFP)
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