Jerusalem reagiert mit Gegenangriff Raketen aus Syrien schlagen in Israel ein

Jerusalem · Erstmals seit 1973 hat es Raketenangriffe auf Israel von Syrien aus gegeben. Das iraelische Militär antwortete mit Vergeltungsschlägen. Dabei sterben Menschen in Syrien.

Die vier aus Syrien abgefeuerten Raketen haben nach Angaben aus Jerusalem den Norden Israels getroffen.
Verletzte habe es bei dem Angriff vom Donnerstagnachmittag aber nicht gegeben. Im nordisraelischen Galiläa heulten Sirenen, die vor der Attacke warnten. Die Raketen landeten in einem offenen Feld, wo sie lediglich kleinere Brände verursachten.

Das Militär teilte mit, es habe 14 syrische Militärposten auf den Golanhöhen angegriffen. Dies sei Vergeltung für den Raketenbeschuss gewesen, den es der vom Iran gestützten Gruppe Islamischer Dschihad vorwarf. Bislang hat aber niemand die Verantwortung für den Angriff übernommen. Später behauptete ein Militärvertreter, ein iranischer Kommandeur habe die Attacke abgestimmt. "Für uns ist dies eine klare Angriffshandlung, mit der die Iraner beabsichtigen, das Chaos in Syrien zu nutzen, um die Spannungen in der Region eskalieren zu lassen", sagte er. Israel und der Iran sind Erzfeinde.

Nach Angaben aus Damaskus sind fünf Menschen bei einem weiteren israelischen Angriff ums Leben gekommen. Bei den Opfern handele es sich um Zivilisten, meldete das syrische Staatsfernsehen am Freitag. Die israelische Armee bestätigte den Angriff auf ein Auto. Es habe zu der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad gehört, die für Raketenangriffe auf Israel am Vortag verantwortlich sei. Laut der israelische Zeitung "Haaretz" bestätigte die israelische Armee den Tod von vier Menschen. Der Zustand einer fünften Person sei unklar.

Zwar hat es Israel vermieden, im Bürgerkrieg im benachbarten Syrien Partei zu ergreifen. Doch hat das Land gelegentlich auf Angriffe reagiert. Seit dem Ausbruch des Syrischen Bürgerkriegs 2011 wurde Israel sporadisch von Granaten und Schüssen getroffen, doch Raketen aus Syrien hatten Israel seit 1973 nicht getroffen.

Im südlichen Syrien berichtete der oppositionelle Aktivist Abu Omar al-Golani, nahe der Stadt Baath und dem Dorf Chan Arnabe hätten israelische Panzer mindestens vier mal auf Positionen der syrischen Armee und ihrer Verbündeten geschossen. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana schrieb, ein israelischer Helikopter habe mehrere Geschosse abgefeuert und dabei ein Gouvernementgebäude in Kuneitra ins Visier genommen. Es sei jedoch lediglich zu einem Sachschaden gekommen.

(ap)
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