US-Bürger ausgeflogen Iran lässt Jason Rezaian nach mehr als 500 Tagen endlich frei

Washington · Im Juli 2014 ließ der Iran den Jouzrnalisten Jason Rezaian festnehmen und im berüchtigten Ewin-Gefängnis einsperren. Alle Bemühungen Washingtons, den US-Iraner freizubekommen, scheiterten. Bis zu dem historischen Tag, an dem das Atomabkommen in Kraft trat.

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Iran lässt US-Bürger frei

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Mit Razain wurden drei weitere US-Bürger aus iranischer Haft entlassen. Am am Sonntag bestiegen sie in Teheran einen Flieger, der sie aus dem Land brachte. Die Männer seien auf dem Weg in die Schweiz, berichtete das iranische Staatsfernsehen.

Die Entscheidung, die Gefangenen freizulassen, fiel kurz vor der erwarteten Aufhebung internationaler Iran-Sanktionen, wie am Samstag in Teheran und Washington bestätigt wurde. Im Gegenzug erklärten sich die USA zur Freilassung von sieben iranischen Häftlingen bereit. Dem Sender CNN zufolge setzte der Iran außerdem unabhängig von diesem Gefangenenaustausch einen amerikanischen Studenten auf freien Fuß.

Die USA hatten sich seit langem um die Freilassung Rezaians und anderer Häftlinge bemüht. Auch die drei übrigen Ex-Häftlinge Amir Hekmati, Saeed Abedini und Nosratollah Khosravi-Roodsari haben die doppelte Staatsbürgerschaft.

Rezaian war im Juli 2014 festgenommen und im berüchtigten Ewin-Gefängnis festgehalten worden. 2015 wurde er wegen Spionage und Propaganda gegen die Islamische Republik vor Gericht gestellt und im Oktober zu einer nicht näher spezifizierten Haftstrafe verurteilt.

Im Einzelnen soll Rezaian über eine US-Journalistin Insider-Informationen an das Weiße Haus weitergeleitet haben. Der 39-Jährige hat die Anschuldigungen stets zurückgewiesen. Er sei im Iran lediglich seiner journalistischen Arbeit nachgegangen. Auch die US-Regierung hat die Anklagen als absurd bezeichnet.

Die drei anderen im Zuge des Gefangenenaustausches freigelassenen Häftlinge sind der 35-jährige christliche Pastor Saeed Abedini aus dem US-Staat Idaho, der 32-jährige Ex-Marineinfanterist Amir Hekmati aus Michigan und Nosratollah Chosrawi. Alle vier haben nach iranischen Angaben eine doppelte Staatsbürgerschaft.

Abedini war der "Washington Post" zufolge im Juli 2012 festgenommen und dann wegen subversiver Tätigkeiten gegen die Regierung verurteilt worden. Hekmati wurde 2011 während eines Besuchs bei seiner Großmutter festgenommen und seitdem wegen Spionage gefangen gehalten. Über Chosrawi und den laut CNN freigelassenen Studenten Matthew Trevithick wurde zunächst nichts Näheres bekannt.

Sechs Monate nach der Unterzeichnung war am Samstagabend das historische Atomabkommen mit dem Iran in Kraft getreten. Washington und die EU verkündeten daraufhin die Aufhebung ihrer Sanktionen gegen Teheran. Zudem vereinbarten die USA und der Iran den Gefangenenaustausch, bei dem Washington seinerseits sieben Iraner begnadigte.

Die sieben Iraner, die freigelassen werden sollen, sind im Zusammenhang mit diesen Strafmaßnahmen in den USA verurteilt oder angeklagt worden, wie ein Washingtoner Regierungsbeamter sagte. Gegen keinen von ihnen gebe es Terrorverdacht. Die sieben Personen, von denen sechs eine doppelte Staatsbürgerschaft besäßen, seien begnadigt worden. Zudem hätten die USA Anklagen gegen 14 weitere Iraner fallengelassen.

(pst/AFP/dpa)
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