Attacke im Stadtzentrum Festnahmen nach Schüssen und Explosionen in Istanbul

Istanbul · Im Zentrum der türkischen Millionenmetropole wurden Medienberichten zufolge am Mittwoch Schüsse abgegeben. Auch Explosionen sollen zu hören gewesen sein. Zwei Verdächtige wurden festgenommen.

 Unmittelbar neben dem eindrucksvollen Dolmabahce-Palast steht das Amtsgebäude des türkischen Ministerpräsidenten.

Unmittelbar neben dem eindrucksvollen Dolmabahce-Palast steht das Amtsgebäude des türkischen Ministerpräsidenten.

Foto: dpa, tb sh

Vor dem Dolmabahce-Palast im Zentrum der türkischen Metropole Istanbul sind am Mittwoch nach Medienberichten Schüsse abgegeben worden. Auch eine Explosion soll zu hören gewesen sein, meldeten mehrere Internetmedien. Nach Angaben des Senders Al-Dschasira kamen die Wachsoldaten am Tor des Palastes unter Beschuss. Die Polizei sperrte eine Hauptverkehrsstraße, die am Palast vorbeiführt. Die private Nachrichtenagentur DHA meldete, nach dem Vorfall seien zwei Verdächtige in der Nähe des deutschen Generalkonsulats festgenommen worden. Die Festgenommenen trugen demnach automatische Waffen.

Der ehemalige Sultanspalast Dolmabahce am Bosporus ist der Sterbeort des türkischen Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk und heute ein Museum, das jedes Jahr hunderttausende Besucher anzieht. Neben dem Palast befindet sich das Istanbuler Amtsgebäude des türkischen Ministerpräsidenten. Das deutsche Konsulat liegt rund einen Kilometer vom Dolmabahce-Palast auf einem Hügel über dem Bosporus.

Offizielle Angaben zu den Berichten über die Schüsse und die Explosionen lagen zunächst nicht vor. Die Türkei wird seit Ende Juli von Gewalttaten und Gefechten zwischen der Armee und Kurdenrebellen erschüttert. Vergangene Woche hatten Mitglieder der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in Istanbul eine Polizeiwache angegriffen; dabei starben vier Menschen. Zeitgleich griffen Anhänger der ebenfalls verbotenen linksextremistischen Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C) das US-Konsulat in Istanbul an. Eine Angreiferin wurde verletzt und festgenommen.

Bei einem Bombenanschlag in der südosttürkischen Provinz Siirt sind Sicherheitskreisen zufolge am Donnerstag acht Soldaten getötet worden. Ihr Fahrzeug wurde von kurdischen Extremisten angegriffen, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch erfuhr. Für den Angriff wurde die PKK verantwortlich gemacht. Im überwiegend von Kurden bewohnten Südosten der Türkei ist es seit dem Zusammenbruch einer zwei Jahre geltenden Feuerpause zu einem deutlichen Anstieg der Gewalt gekommen.

(AFP, REU)
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