Nach IS-Offensive Elf Massengräber in irakischer Stadt Tikrit entdeckt

Bagdad · Nach der Rückeroberung der nordirakischen Stadt Tikrit durch die Armee sind bislang elf Massengräber entdeckt worden. Aus ihnen seien die sterblichen Überreste von 47 Menschen geborgen worden, sagte ein Sprecher des irakischen Ministeriums für Menschenrechte am Dienstag.

Iraks Armee rückt im Kampf gegen IS auf Tikrit vor
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Foto: afp, FC/EIS

Es sei jedoch anzunehmen, dass die Zahl der gefundenen Leichen noch steigen werde. Die Armee hatte Tikrit am 31. März von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zurückerobert. Die irakischen Behörden gehen davon aus, dass es sich bei den Toten um Opfer des Massakers vom Militärstützpunkt Speicher handelt.

In der Nähe dieses Lagers waren im vergangenen Juni bis zu 1700 Rekruten der irakischen Armee von IS-Kämpfern verschleppt worden, die meisten davon Schiiten. Der IS hatte Videoaufnahmen von der Hinrichtung von hunderten Soldaten veröffentlicht und damit eine Welle der Empörung ausgelöst. Durch DNA-Untersuchungen soll nun festgestellt werden, ob es sich tatsächlich um die Opfer handelt.

Die Islamisten-Miliz hatte im vergangenen Sommer in einer Offensive große Teile des Iraks und Syriens überrannt. In den von ihnen kontrollierten Gebieten verüben die Dschihadisten Gräueltaten an der Zivilbevölkerung, es gibt öffentliche Hinrichtungen, Versklavungen und Vergewaltigungen. Mit Unterstützung der USA und des Iran war es der irakischen Armee zuletzt gelungen, die Islamisten aus vielen der eroberten Gebiete wieder zu vertreiben.

(AFP)
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