Tomislav Salopek IS hat offenbar kroatische Geisel enthauptet

Kairo · Eine kroatische Geisel ist offenbar vom ägyptischen Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat enthauptet worden. Ein Foto, das den geköpften Tomislav Salopek zeigen soll, wurde am Mittwoch auf den Seiten von IS-Sympathisanten in sozialen Netzwerken veröffentlicht.

 Tomislav Salopek soll von der IS getötet worden sein.

Tomislav Salopek soll von der IS getötet worden sein.

Foto: afp, FC/SH

Der 30-Jährige sei wegen der Beteiligung seines Landes am Krieg gegen den IS getötet worden, heißt es im Bildtext. Von unabhängiger Seite konnten die Angaben zunächst nicht bestätigt werden.

Die Leiche auf dem Foto trägt den selben beigen Overall, den Salopek in einem Video von vergangener Woche getragen hatte. Im Sand neben dem Toten sind die schwarze Flagge des IS und ein Messer zu sehen.

Der IS-Ableger hatte in dem vorherigen Video eine Frist bis vergangenen Freitag gesetzt, bis zu der die Regierung in Kairo Forderungen nach der Freilassung weiblicher islamistischer Häftlinge nachkommen sollte. Ansonsten werde die Gruppe den zweifachen Familienvater töten, hieß es. Salopek war im Juli in Kairo entführt worden. Er war zuletzt in der Öl- und Gasindustrie tätig.

In dem Online-Foto waren auch zwei ägyptische Zeitungsartikel zu sehen. In einer Schlagzeile gibt Kroatien Ägypten Rückhalt für den Kampf gegen den Terror und in der anderen bekräftigt Kroatien seine Unterstützung für die Region Kurdistan.

Das ägyptische Außenministerium war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Das kroatische Außenministerium erklärte, den Tod Salopeks nicht bestätigen zu können. Ministerpräsident Zoran Milanovic wollte sich aber noch am Mittwoch an die Nation wenden. Die kroatische Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic teilte mit, alle ihre vorab vereinbarten Aktivitäten am Mittwoch abzusagen.

Sollte Salopek tatsächlich getötet worden sein, wäre er die erste IS-Geisel, die in Ägypten geköpft wurde. In Propagandavideos hatte der IS in Syrien bereits die Enthauptung mehrerer westlicher Geiseln gezeigt. Die erste war im vergangenen August der amerikanische Journalist James Foley. Nach ihm wurden auch die britischen Entwicklungshelfer David Haines und Alan Henning, der Amerikaner Peter Kassig sowie die Japaner Harun Yukawa und Kenji Goto geköpft.

(ap)
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