Terrorgruppe "Islamischer Staat" Anschläge auf mehrere Botschaft in Libyen

Tripolis · Auf die marokkanische Botschaft in Libyen ist in der Nacht zu Montag ein Bombenanschlag verübt worden. Bei der Explosion vor dem Eingang der diplomatischen Vertretung in der Hauptstadt Tripolis gab es keine Opfer, wie ein Vertreter der Sicherheitskräfte sagte.

 Einschusslöcher am Wachhaus vor der südkoreanischen Botschaft: Zwei Tote bei Anschlägen.

Einschusslöcher am Wachhaus vor der südkoreanischen Botschaft: Zwei Tote bei Anschlägen.

Foto: dpa, sw

Die Botschaft war zu dieser Zeit der Nacht nicht geöffnet. Anwohner berichteten von einer heftigen Explosion, die ihre Häuser habe erzittern lassen. Der libysche Ableger der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) bekannte sich auf dem Kurzmitteilungsdienst Twitter zu dem Anschlag.

Der Angriff erfolgte wenige Stunden, nachdem Bewaffnete zwei libysche Wachleute vor der südkoreanischen Botschaft erschossen. Auch zu diesem Angriff bekannte sich der IS-Ableger. Islamisten haben bereits wiederholt ausländische Vertretungen in Tripolis und Bengasi angegriffen.

Marokko vermittelt in dem Konflikt in Libyen. Die Ende März ausgesetzten Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien sollen am Montag in der algerischen Hauptstadt Algier wieder aufgenommen werden.

In Libyen herrschen seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos und Gewalt. Im vergangenen Sommer eroberten islamistische Milizen die Hauptstadt Tripolis und bildeten dort ein eigenes Parlament und eine eigene Regierung. Die international anerkannte Regierung und das Parlament flohen nach Tobruk im Osten des Landes. Die rivalisierenden Regierungen und mächtige Milizen kämpfen um die Kontrolle wichtiger Städte und der Öllagerstätten des Landes.

(AFP)
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