Ärger über mögliche US-Sanktionen Iranisches Fernsehen zeigt neue unterirdische Raketenbasis

Teheran · Vor dem Hintergrund des Streits zwischen Washington und Teheran über dessen Raketenprogramm hat das iranische Staatsfernsehen Bilder von einer neuen unterirdischen Raketenbasis ausgestrahlt.

Der Sender Irib zeigte am Dienstag, wie Parlamentspräsident Ali Laridschani den Stützpunkt besichtigt, an dem Langstreckenraketen von einer Reichweite von bis zu 1700 Kilometern lagern sollen. Darunter soll auch die neue Langstreckenrakete namens Emad sein. Der Ort der Basis wurde nicht genannt. Erst im Oktober hatte das Staatsfernsehen eine neue unterirdische Raketenbasis gezeigt.

Zudem testete der Iran seit dem Abschluss des Atomabkommens mit der Gruppe der fünf UN-Vetomächte und Deutschland Mitte Juli zwei Mal Raketen. Nach Einschätzung einer UN-Kommission verstießen die Tests gegen eine Resolution der Vereinten Nationen, die Teheran die Entwicklung ballistischer Raketen verbietet. Die USA hatten daher zunächst eine Serie neuer Wirtschaftssanktionen angekündigt, die Umsetzung dann aber ausgesetzt.

Der Iran reagierte verärgert über die möglichen neuen US-Sanktionen. Präsident Hassan Ruhani drohte vergangene Woche mit einer Ausweitung des Raketenprogramms, sollte die US-Regierung tatsächlich neue Strafmaßnahmen erlassen.

Das Atomabkommen sieht vor, dass die USA, UNO und EU im Gegenzug für die Einschränkung des iranischen Atomprogramms ihre in dem Streit verhängten Finanz- und Handelssanktionen aufheben. Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei warnte im Oktober, die Verhängung neuer Sanktionen aus welchem Grund auch immer würde vom Iran als Verstoß gegen das Abkommen betrachtet werden.

(AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort