Reaktion auf irakische Offensive IS soll 284 Zivilisten in Mossul massakriert haben

Mossul · Im Zuge der Großoffensive der irakischen Armee zur Befreiung Mossuls soll die Terrormiliz IS insgesamt 284 Männer und Jungen hingerichtet haben. Das berichtete der US-Nachrichtensender CNN am Samstag unter Berufung auf eine irakische Geheimdienstquelle.

Chronologie des Aufstiegs des IS im Irak
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Foto: afp, FC

Die getöteten Menschen seien zuvor vom IS als menschliche Schutzschilde gegen Angriffe in südlichen Bezirken von Mossul missbraucht worden. Die Opfer, einige von ihnen Kinder, seien alle erschossen worden, hieß es weiter. Ihre Leichen seien mit einem Bulldozer in ein Massengrab geschoben worden. Das Grab soll sich am Ort der Exekutionen befinden, nahe der Hochschule für Landwirtschaft im Norden der Stadt. CNN wies allerdings darauf hin, die Angaben der Geheimdienstquelle nicht selbst überprüfen zu können.

Armee schlägt IS-Angriff auf Kirku zurück

Derweil haben in der nordirakischen Ölstadt Kirkuk Sicherheitskräfte Medienberichten zufolge den Angriff des Islamischen Staates (IS) zurückgeschlagen. Die Truppen hätten die Stadt wieder ganz unter Kontrolle, berichtete das irakische Staatsfernsehen am Samstag. Eine nach Beginn des IS-Sturms auf Kirkuk am Freitagmorgen verhängte Ausgangssperre sei gelockert worden.

Die Extremisten hatten vorübergehend ein Kraftwerk, Polizeiwachen und weitere öffentliche Gebäude eingenommen. Zuletzt verschanzten sich einige IS-Kämpfer noch in einer Moschee und einem verlassenen Hotel.

Die Attacke galt als Entlastungsangriff des IS, der rund um die Stadt Mossul stark unter Druck steht. Kirkuk und Mossul liegen beide im Nordirak. Kurdische Peschmerga-Kämpfer hatten Kirkuk 2014 eingenommen, nachdem die irakische Armee vor dem IS aus der ölreichen Region geflohen war. Der IS finanzierte sich lange Zeit vor allem über das Ölgeschäft. Durch die Gebietsverluste schmelzen diese Einnahmen aber immer mehr zusammen.

Der Vormarsch auf die noch vom IS besetzte Stadt Mossul begann am Montag. Die irakische Armee wird dabei von einer internationalen Allianz unter Führung der USA unterstützt. Am Samstag traf US-Verteidigungsminister Ashton Carter zu einem Überraschungsbesuch im Irak ein, um sich ein Bild von der Offensive gegen den IS zu machen.

(felt/KNA/REU)
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