Schäden nach Hurrikan "Maria" Trump attackiert Behörden auf Puerto Rico

Washington · US-Präsident Donald Trump hat eine Schuldige für die Probleme des US-Außengebiets Puerto Rico beim Umgang mit den Folgen des Hurrikans "Maria" ausgemacht. Die Bürgermeisterin der Inselhauptstadt attackiert er jetzt bei Twitter scharf.

 Neue Attacken auf Twitter: Donald Trump. (Archiv)

Neue Attacken auf Twitter: Donald Trump. (Archiv)

Foto: ap, CK

Carmen Yulín Cruz zeige schwaches Führungsvermögen, befand Trump am Samstag via Twitter. Auch andere auf Puerto Rico seien nicht in der Lage, ihre Mitarbeiter zur Hilfe einzusetzen. Die amerikanischen Bundesbehörden leisteten dagegen fantastische Arbeit.

In den vergangenen Tagen hatte Trump mehrfach die Anstrengungen seiner Behörden bei der Hilfe für die Opfer von Hurrikan "Maria" gelobt und erklärt, Puerto Rico sei völlig unfähig, selbst mit der Katastrophe fertig zu werden.

Immer noch ist das Wasser knapp

Viele Puertoricaner berichteten dagegen, die Hilfe komme bei ihnen nur schleppend an. Zehn Tage nach dem Durchzug des Wirbelsturms ist bei vielen Einwohnern immer noch das Wasser knapp. Etwa 70 Prozent der Telefonverbindungen sind unterbrochen, 40 Prozent der Tankstellen sind ebenso dicht wie die Hälfte aller Supermärkte. Wasser und Nahrungsmittel für tausende Einwohner sind rationiert.

Trumps amtierende Heimatschutzministerin Elaine Duke nannte den Einsatz der US-Bundesregierung dennoch eine gute Nachrichtengeschichte. Bei einem Besuch in Puerto Rico schob sie nach, damit habe sie die Zusammenarbeit zwischen Bevölkerung und öffentlichen Bediensteten gemeint.

"Wir sterben hier"

Cruz warf der Bundesregierung am Freitag Unfähigkeit vor. "Wir sterben und Sie bringen uns mit Ineffizienz um", sagte sie an die Adresse Trumps. Der Präsident solle sicherstellen, dass jemand Verantwortung bekomme, der bereit ist, Leben zu retten. "Ich flehe jeden an, der uns hören kann, uns vor dem Sterben zu retten", sagte Cruz mit zornbebender Stimme.

Trump führte das auf Parteipolitik zurück. Cruz sei noch vor ein paar Tagen sehr höflich zu ihm gewesen, twitterte. Jetzt aber hätten die Demokraten ihr gesagt, sie müsse garstig mit dem Präsidenten umspringen.

Kritische Medienberichte über die Lage auf Puerto Rico bezeichnete Trump als Falschmeldungen. Die Fernsehsender CNN und NBS setzen die Arbeit der Ersthelfer herab und leisteten dafür sogar Überstunden. Das sei eine Schande.

(ap)
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