US-Präsidentschaftswahl 2016 Wahlkampfstart Clintons am Wochenende erwartet

Der Schritt wird schon länger erwartet, nun könnte es am Wochenende soweit sein: Die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton wird nach Informationen aus ihrem Umfeld wohl offiziell in das Rennen um die Präsidentschaft einsteigen.

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Die politische Karriere von Hillary Clinton

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Foto: afp, LARRY DOWNING

Die "New York Daily News" berichtete unter Berufung auf eine Clinton nahestehende Person, die frühere First Lady werde am Sonntag ihre Bewerbung um die Kandidatur der Demokraten für die Wahl im kommenden Jahr bekanntgeben. In ihrem Umfeld verlautete, sie könnte ihre Absicht zunächst über soziale Netzwerke wie Twitter verbreiten und dann zu einer Wahlkampfreise aufbrechen.

2008 hatten die Demokraten dem derzeitigen Amtsinhaber Barack Obama den Vorzug gegeben und ihn statt der Ehefrau des einstigen Präsidenten Bill Clinton zum Kandidaten gekürt. Obama darf nach zwei Amtszeiten nicht wieder antreten. Für die 67-jährige Clinton wäre es wohl die letzte Chance.

Es wird erwartet, dass Clinton ihre Kampagne stark auf soziale Medien konzentriert, um gerade junge Wähler anzusprechen. Sie muss diese Gruppe gewinnen, wenn sie ins Weiße Haus kommen will. 2008 hatte Clinton beim Vorausscheid der Demokraten gegen Obama verloren, der die sozialen Netzwerke geschickt genutzt hatte, um seinen Bekanntheitsgrad zu steigern und mit vielen kleinen Spenden ein großes Wahlkampfbudget zu finanzieren. Dieses Mal dürfte Clinton bei den Demokraten kaum auf ernsthafte Konkurrenz stoßen.

Allerdings setzt ihr die Affäre um einen privaten E-Mail-Server politisch zu. Nach einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Quinnipiac University zur Präsidentenwahl legen führende Republikaner in wichtigen Bundesstaaten zu. So liege Clinton in Colorado und Iowa mit US-Senator Rand Paul, der am Dienstag seine Kandidatur bekanntgegeben hatte, etwa gleichauf. In Virginia lag sie dagegen mit 47 zu 43 Prozent vorn. Nicht nur Paul, sondern praktisch alle potenziellen Kandidaten der Republikaner hätten zugelegt, erklärte Wahlforscher Peter Brown.

Die Politikerin hatte als Außenministerin ein privates E-Mail-Konto dienstlich genutzt statt die offiziellen Server der Regierung in Anspruch zu nehmen. Ihr Mail-Server soll zudem in Clintons Haus und damit nur unter ihrer Kontrolle gestanden haben.

Dies ist rechtlich kaum zu beanstanden, könnte ihr aber den Vorwurf der Geheimniskrämerei einbringen, der im Wahlkampf leicht instrumentalisiert werden könnte. Bereits im März zeichnete sich in einer Reuters/Ipsos-Umfrage ab, dass auch demokratischen Parteifreunde ihr das übelnehmen. Clinton hat Fehler im Umgang mit ihren E-Mails inzwischen eingeräumt.

(REU)
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