Umstrittenes Gefangenenlager USA schieben zwei Libyer aus Guantanamo ab
Washington · Die USA entlassen zwei weitere Häftlinge aus dem umstrittenen Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba. Die beiden Libyer werden in den Senegal abgeschoben.
Die Männer waren in Guantanamo seit 14 Jahren ohne Prozess eingesperrt. Die Zahl der Insassen in der Haftanstalt verringert sich damit auf 89, wie das Verteidigungsministerium in Washington am Montag mitteilte
Die zwei Libyer sollen dem Terrornetzwerk Al-Kaida angehört haben. Einer von ihnen wurde beschuldigt, an dem Wiederaufbau von Al-Kaida-Lagern in Libyen beteiligt gewesen zu sein, nachdem diese 1998 bei US-Bombenangriffen zerstört worden waren. Er soll außerdem andere Anhänger der Organisation im Umgang mit Sprengstoffen und Waffen trainiert haben. Der zweite Mann soll in Al-Kaida-Camps als Sprengstoffexperte ausgebildet worden sein.
Das US-Verteidigungsministerium dankte der Regierung des Senegal dafür, dass sie die beiden Männer aufnimmt. Das westafrikanische Land unterstütze damit die Anstrengungen der US-Regierung, das Lager in Guantanamo zu schließen.
US-Präsident Barack Obama hatte im Februar eine neue Initiative zur Schließung des Lagers angekündigt. Zu ihr gehört, dass 35 Insassen, deren Freilassung bereits genehmigt worden war, bald in andere Länder überstellt werden. Die beiden Libyer gehören zu dieser Gruppe.
Obama hatte die Schließung des Lagers bereits bei seinem Amtsantritt Anfang 2009 angekündigt. Allerdings blockierte der Kongress in Washington über die Jahre hinweg dieses Vorhaben unter Berufung auf Sicherheitsbedenken. Vor allem die oppositionellen Republikaner stellen sich bis heute quer.