Nach Massaker in Florida George und Amal Clooney spenden für Demo gegen Waffenrecht

New York/Washington · Der Protest gegen die laschen Waffengesetze in den USA wächst. Auch vor dem Weißen Haus machen Jugendliche ihrem Unmut Luft. Jetzt bekommen sie prominente Unterstützung. Donald Trump indes signalisiert, er würde minimale Änderungen akzeptieren.

 George Clooney mit seiner Frau Amal (Archivbild vom 22.10.2017).

George Clooney mit seiner Frau Amal (Archivbild vom 22.10.2017).

Foto: rtr, MA/DN/TB

Hollywoodstar George Clooney und seine Frau, die Menschenrechtsanwältin Amal Clooney, wollen mit einer Spende in Höhe von 500.000 Dollar (405.000 Euro) eine geplante Schülerdemonstration in Washington gegen das lockere US-Waffenrecht unterstützen. Bei der Demonstration am 24. März handle es sich um ein "bahnbrechendes Ereignis", erklärte der Schauspieler am Dienstag und fügte hinzu: "Das Leben unserer Kinder hängt davon ab."

Die geplante Demonstration mit dem Namen "Marsch für unsere Leben" richtet sich vor allem gegen den enormen politischen Einfluss der Waffenlobby NRA. Veranstaltet wird sie von überlebenden Schülern des Massakers in Parkland im Bundesstaat Florida. An der Marjory Stoneman Douglas High School hatte ein früherer Mitschüler am vergangenen Mittwoch mit einem Schnellfeuergewehr 17 Menschen getötet. Der 19-Jährige hatte die halbautomatische Waffe Medien zufolge legal erworben.

George Clooney erklärte, seine Frau und er fühlten sich von dem "Mut und der Redegabe" der jungen Männer und Frauen an der Schule in Parkland inspiriert. Er werde mit seiner Familie an der Kundgebung teilnehmen, "um mit dieser unglaublichen Generation junger Leute aus dem ganzen Land Seite an Seite zu stehen", kündigte er an.

Trump offen für bessere Überprüfung bei Waffenverkäufen

Angesichts der wachsender Proteste zeigt sich US-Präsident Donald Trump nun offen für eine begrenzte Änderung. Das Weiße Haus signalisierte Unterstützung für einen Gesetzentwurf, der das System für Hintergrundüberprüfungen bei Waffenverkäufen verbessern würde.

Trump habe am Freitag mit dem republikanischen Senator John Cornyn über den Vorstoß gesprochen, sagte seine Sprecherin Sarah Sanders am Montag. Die Diskussionen liefen noch und Änderungen an dem Entwurf würden in Erwägung gezogen. Trump unterstütze aber Bemühungen, das Überprüfungssystem auf Bundesebene zu verbessern, erklärte Sanders.

Das Massaker in Florida löste eine landesweite Welle des Protests aus. In Florida prangerten Überlebende des Massakers den Waffen-Lobbyismus an und demonstrierten für striktere Gesetze. Am Montagabend kam es vor dem Weißen Haus in Washington zu Protesten. Jugendliche legten sich auf den Boden, um an die Toten durch Waffengewalt an Schulen zu erinnern.

US-Präsident schweigt zu Demonstrationen

Trump hat sich bislang nicht zu den Demonstrationen geäußert. Nach dem Massaker erklärte er, der Täter sei psychisch gestört. Der Gesetzentwurf, für den das Weiße Haus nun Unterstützung signalisierte, wird von beiden Parteien mitgetragen. Er würde aber nur minimale Änderungen bedeuten. Der Vorschlag soll sicherstellen, dass Behörden die erforderlichen Informationen in eine Datenbank für Hintergrundüberprüfungen einspeisen. Der Entwurf sieht Strafen für Bundesbehörden vor, die das nicht tun. Er stammt von dem Republikaner John Cornyn und seinem demokratischen Amtskollegen Chris Murphy.

Die beiden Senatoren hatten den Entwurf nach einem Massaker in einer Kirche in Texas vorgelegt. Dort erschoss ein Mann im vergangenen November 26 Menschen. Anschließend wurde bekannt, dass die US-Luftwaffe Informationen zur kriminellen Vergangenheit des Mannes nicht an die Datenbank des FBI weitergegeben hatte.

Murphy erklärte, Trumps Unterstützung für den Gesetzentwurf sei ein weiteres Zeichen dafür, dass sich etwas verändere. Er machte aber zugleich deutlich, dass das Vorhaben längst nicht ausreiche, um das Problem der Waffengewalt anzugehen. "Niemand sollte so tun, als ob dieses Gesetz eine angemessene Antwort auf diese Epidemie ist", schrieb der Demokrat auf Twitter.

Auch nach anderen schweren Bluttaten im vergangenen Jahr hatte es Forderungen gegeben, die Waffengesetze zu verschärfen. Bemühungen verliefen aber im Nichts. Trump ist ein erklärter Unterstützer der mächtigen Waffenlobby NRA. Unter ihm schaffte der Kongress eine kurz zuvor geschaffte Waffenregulierung der Vorgängerregierung wieder ab. Damit können auch psychisch Kranke wieder Waffen besitzen.

(oko)
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