IS-Terror Fünf Tote bei Anschlag auf jordanischen Geheimdienst

Amman · Anschläge des IS sind in Jordanien eine Seltenheit. Das Königreich geht mit harter Hand gegen Extremisten vor. Diese haben am Montag bei einem Angriff auf ein Geheimdienstbüro nahe der jordanischen Hauptstadt Amman fünf Menschen getötet.

 Die Menschen in Jordanien trauern um die Getöteten.

Die Menschen in Jordanien trauern um die Getöteten.

Foto: afp

"Kriminelle Elemente, die nicht unsere gemäßigte Religion vertreten", hätten den Terroranschlag zu Beginn des Fastenmonats Ramadan verübt. Das sagte Regierungssprecher Mohammed Momani.

Für die Tat übernahm zunächst niemand die Verantwortung. Wie sie sich abspielte, war zunächst weitgehend unklar. Momani sagte lediglich, dass sich der Angriff am frühen Morgen im palästinensischen Flüchtlingslager Bakaa ereignet habe und dass vier Wachleute und ein Rezeptionist ums Leben gekommen seien.

Das Geheimdienstbüro ist ein zweigeschossiges Gebäude, das durch eine Autobahn vom Flüchtlingslager getrennt ist. Dort leben Zehntausende Menschen, unter ihnen auch viele Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem benachbarten Syrien.

Solche Angriffe sind in Jordanien selten. Das Königreich kämpft in der US-geführten Militärkoalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat im benachbarten Syrien und im Irak. Im eigenen Land geht die Regierung mit harter Hand gegen Extremisten vor. Mehrere hundert Jordanier wurden in den vergangenen Jahren von militärischen Sondertribunalen wegen unterstützender Äußerungen für den IS auf Facebook oder Twitter zu Haftstrafen verurteilt.

Vor drei Monaten sprengten jordanische Spezialkräfte eine IS-Zelle in der nordjordanischen Stadt Ibrid. Bei Kämpfen dort wurden sieben mutmaßliche IS-Sympathisanten und ein Soldat getötet.

Mehrere Stunden nach dem Angriff war die Zugangsstraße zum Geheimdienstbüro immer noch abgeriegelt, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AP sehen konnte. Geheimdienstleute und vermummte Beamte der Anti-Terror-Einheit durchsuchten den Tatort.

(ap/isw)
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