Zbigniew Brzezinski Früherer Sicherheitsberater von Ex-US-Präsident Carter ist tot

Washington · Eine politische Ausnahmepersönlichkeit der USA ist gestorben: Zbigniew Brzezinski, der Sicherheitsberater von Ex-Präsident Jimmy Carter. Er galt noch lange nach seiner Amtszeit als großer Stratege und Vordenker.

 Zbigniew Brzezinski im Jahr 2007 in Washington.

Zbigniew Brzezinski im Jahr 2007 in Washington.

Foto: rtr

Der damalige Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter, Zbigniew Brzezinski, ist tot. Er starb im Alter von 89 Jahren, wie seine Tochter Mika Brzezinski Freitagnacht in den sozialen Netzwerken mitteilte. Er sei der inspirierendste Vater gewesen, den ein Mädchen je hätte haben können, schrieb sie.

Brzezinski war ein Experte für geopolitische Strategie und Außenpolitik. Er half dabei, wirtschaftliche Hürden zwischen der Sowjetunion, China und dem Westen aufzuheben. Zudem unterstützte er seinen US-Präsidenten dabei, die Kluft zwischen dem damaligen ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem damaligen israelischen Regierungschef Menachem Begin zu überbrücken. Dies führte zum Camp-David-Vertragswerk 1978, durch das erstmals Frieden zwischen den beiden Ländern in Aussicht gestellt wurde. Drei Monate später hatten sich die Beziehungen zwischen den USA und China normalisiert, eine Priorität für Brzezinski.

Auch als Berater für John F. Kennedy tätig

Der in Warschau geborene Brzezinski war in Kanada und den USA ausgebildet worden. Als er die Aufmerksamkeit von US-Politikern auf sich zog, galt er bereits als ausgewiesener Kommunismus-Experte.
In den 1960er Jahren war er als Berater für John F. Kennedy tätig, auch in der Johnson-Regierung arbeitete er.

1976 bot ihm Carter den Job als Sicherheitsberater an. Den Posten des Außenministers hatte Brzezinski abgelehnt, weil er dachte, im Weißen Haus an der Seite von Carter effektiver arbeiten zu können. Die Krise um die Geiselnahme von Teheran, die 1979 begann, führte schließlich zu einer militärischen und politischen Demütigung der US-Regierung - sowie Carters Wahlniederlage gegen Ronald Reagan. Doch Brzezinski galt auch noch Jahre danach als Vordenker seiner Zeit und veröffentlichte Bücher zu geopolitischer Strategie und politischen Systemen.

Carter würdigte Brzezinski. Dieser sei ein "hervorragender Staatsdiener" gewesen, "brillant, engagiert und loyal", ließ Carter in einer Stellungnahme in der Nacht zu Samstag (Ortszeit) mitteilen.

(das/ap)
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