Norwegische Polizei ermittelt Trump-Nominierung für Friedensnobelpreis wohl gefälscht

Oslo · US-Präsident Donald Trump soll für den Friedensnobelpreis nominiert worden sein - allerdings gebe es Hinweise darauf, dass der Vorschlag gefälscht wurde, sagte der Chef des Nobel-Instituts, Olav Njölstad. Die norwegische Polizei habe Ermittlungen aufgenommen.

 US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus.

US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus.

Foto: rtr, KL

Das Friedensforschungsinstitut Prio hatte Anfang Februar mitgeteilt, dass Trump wie bereits im Vorjahr wegen seiner "Ideologie des Friedens durch Stärke" für den Nobelpreis nominiert worden sei. Der Vorschlag wurde demnach von einem US-Bürger eingereicht. Vermutet wird nun allerdings, dass dieser das Nobel-Institut mit gefälschten Angaben zu seiner Identität getäuscht hat.

Insgesamt sind in diesem Jahr nach Angaben der Organisatoren in Oslo 329 gültige Nominierungen für den Friedensnobelpreis eingegangen. Vorschlagsberechtigt sind Parlamentarier, Minister, Richter an internationalen Gerichten, Professoren aus bestimmten Fachbereichen sowie frühere Preisträger und die Mitglieder des Nobelkomitees.

Der Gewinner wird Anfang Oktober bekanntgegeben. Im vergangenen Jahr war die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (Ican) ausgezeichnet worden.

Zu den diesjährigen Favoriten zählen laut Prio der kongolesische Arzt Denis Mukwege und die Jesidin Nadia Murad, die sich beide gegen sexuelle Gewalt engagieren. Weitere Kandidaten sind Medienberichten zufolge Papst Franziskus, Frankreichs Ex-Präsident Jacques Chirac, die syrischen Weißhelme, der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und die regierungskritische russische Zeitung "Nowaja Gaseta".

(gaa)
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