Nach erneuter Medienschelte Jetzt attackiert sogar ein Fox-News-Moderator Donald Trump

Washington · Donald Trump hat mit neuen massiven Angriffen auf die Medien nun sogar den erzkonservativen US-Sender Fox News gegen sich aufgebracht. Fox-Moderator Shepard Smith wütete live im TV gegen den US-Präsidenten.

 Fox-Moderator Shepard Smith Ende Januar vor seiner Sendung im Studio.

Fox-Moderator Shepard Smith Ende Januar vor seiner Sendung im Studio.

Foto: ap, RED

Kurz nach einer der Pressekonferenz des US-Präsidenten am Donnerstag in Washington redete Shepard sich in einer Live-Sendung von Fox News in Rage: "Es ist verrückt, was wir jeden Tag zu sehen bekommen. Völlig verrückt", schimpfte er.

Trump wiederhole lächerliche, falsche Behauptungen, aber weiche Fragen zum Thema Russland aus. "Und wir sind die Trottel, weil wir diese Fragen stellen? Nein, Sir", wandte Shepard sich an Trump, indem er seinen Blick demonstrativ in die Kamera richtete: "Wir sind keine Trottel, weil wir diese Fragen stellen. Wir fordern Antworten! Sie schulden sie dem amerikanischen Volk!"

Fox News gehört zu Rupert Murdochs Medien-Imperium 21st Century Fox. Bislang konnte Trump sich auf die Unterstützung des US-Senders verlassen. Jetzt solidarisierte Fox-Moderator Smith sich mit dem Nachrichtensender CNN, den Trump wiederholt der Lüge bezichtigt hatte: "Sie nennen uns 'Fake News' und behandeln uns wie Kinder, weil wir diese Fragen stellen", sagte Smith. "Aber wir haben ein Recht darauf."

Eigentlich hatte Trump die Pressekonferenz einberufen lassen, weil er seinen neuen Kandidaten für das Arbeitsministerium bekanntgeben wollte. Dann aber nutzte der US-Präsident die Gelegenheit für einen Rundumschlag gegen die Medien: Sie seien unehrlich und arbeiteten nicht im Interesse des amerikanischen Volkes. Die Journalisten verstünden nicht, was die Menschen im Land bewege, und berichteten bewusst nicht darüber, was seine Regierung in den ersten vier Wochen für Erfolge erzielt habe.

Vorwürfe, Mitglieder seines Teams hätten während des Wahlkampfs andauernden Kontakt zu Russland gehabt, nannte Trump "Fake News" und einen Witz. Dies solle nur von der Niederlage der Demokraten ablenken, es entbehre aber jeder Grundlage. "Ich habe mit Russland nichts zu tun", sagte Trump. Später sagte er, es sei eine gute Sache, mit Russland besser zurechtkommen zu wollen. Die negative Berichterstattung über dieses Thema schmälere jedoch die Chancen dazu.

Trump hatte einen sehr holprigen Start hingelegt. Gerichte wiesen ihn wegen des von ihm erlassenen Einreiseverbots für Menschen aus sieben mehrheitlich islamisch geprägten Ländern in die Schranken. Sein Nationaler Sicherheitsberater Michael Flynn stürzte über ein Telefongespräch mit dem russischen Botschafter. Trumps Wunsch-Arbeitsminister Andrew Puzder stolperte über eine Affäre um eine Haushaltshilfe, die er am Finanzamt vorbei beschäftigt hatte.

(oko/dpa/AFP)
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