Einwanderung US-Gericht stoppt Abschiebung von rund 1.400 Irakern

Washington · Ein Bundesgericht in Detroit hat per einstweiliger Verfügung die Abschiebung von Irakern in ihre Heimat gestoppt. Das Urteil gilt für USA-weit.

 Unterstützer demonstrierten letzte Woche in Detroit gegen die Abschiebung der Iraker. (Archivbild)

Unterstützer demonstrierten letzte Woche in Detroit gegen die Abschiebung der Iraker. (Archivbild)

Foto: ap, CRO

Das berichteten US-Medien am Dienstag. In den USA liegen den Angaben zufolge gegen 1.444 irakische Staatsangehörige rechtsgültige Abschiebebescheide vor. 199 Personen befinden sich bereits in Gewahrsam der Einwanderungspolizei.

Anlass für die einstweilige Verfügung war laut Medienberichten die Klage der Bürgerrechtsorganisation ACLU, die sich für 114 irakische Christen aus der Region Detroit stark gemacht hatte. Ihnen drohte die Ausweisung, nachdem sie bei einer Großrazzia der Einwanderungspolizei ICE festgenommen worden waren. Die ACLU argumentierte, bei einer Abschiebung erwarte die Rückkehrer in ihrer Heimat Verfolgung, Folter oder Tod. Betroffen seien neben den chaldäischen Christen auch sunnitische Muslime und irakische Kurden.

Richter Mark Goldschmied schrieb in seiner siebenseitigen Urteilsbegründung, die zu erwartenden Konsequenzen für die Betroffenen "wiegen schwerer, als die Vorteile, die sich die Regierung von ihrer Abschiebung verspricht". Das Urteil gebe den Inhaftierten nun die nötige Zeit, eine rechtliche Vertretung zu finden, um gegen die geplante Abschiebung vorzugehen.

(veke/kna)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort