Zusammenstöße in Caracas Dutzende Verletzte bei Protesten gegen Venezuelas Regierung

Caracas · Bei Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstranten in Venezuela sind Dutzende Menschen verletzt worden, darunter auch ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP. Er hatte nach eigenen Angaben über die Zusammenstöße berichten wollen.

 In Venezuela gab es erneut Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten.

In Venezuela gab es erneut Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten.

Foto: rtr, AS/DN/TC

Anhänger der Opposition zogen am Mittwoch (Ortszeit) in der venezolanischen Hauptstadt Caracas über eine Stadtautobahn und demonstrierten gegen die sozialistische Regierung von Präsident Nicolás Maduro. Die Polizei stoppte den Protestzug mit Tränengas und Wasserwerfern.

"Die Unterdrückung durch die Sicherheitskräfte hat heute zu Dutzenden Verletzten geführt. Sie haben uns mit Tränengaskartuschen, Gummigeschossen und sogar mit Kugeln verletzt", sagte der oppositionelle Abgeordnete Miguel Pizarra. Die Rettungskräfte zählten mindestens 100 Verletzte.

Unter ihnen war nach eigenen Angaben auch AFP-Mitarbeiter Luis Robayo. Die Nationalgarde sei auf Motorrädern gekommen, sagte er. "Einer von ihnen schlug mir mehrmals gegen den Kopf, dann stießen sie mich und ich stürzte."

Nahezu täglich Straßenschlachten

Dann sei dem Polizisten von einem Vorgesetzten befohlen worden, von ihm abzulassen, sagte Robayo weiter. Mindestens zwei weitere Fotografen von anderen Medien berichteten von Schlägen und vorübergehenden Festnahmen, wie Journalistenverbände und Kollegen erklärten.

Seit Anfang April gibt es in Venezuela schwere Unruhen. Nahezu täglich kommt es in Caracas zu Straßenschlachten zwischen Sicherheitskräften und oppositionellen Demonstranten. Mehr als 60 Menschen wurden bislang getötet. Gegner und Anhänger der Regierung geben sich gegenseitig die Schuld. Hintergrund ist eine schwere innenpolitische Krise.

Die konservative und rechtsgerichtete Opposition kämpft bereits seit Monaten für eine Amtsenthebung des linksnationalistischen Staatschefs Nicolás Maduro. Die Maduro-Gegner machen ihn für die Wirtschaftskrise in dem südamerikanischen Land verantwortlich, die zu großen Versorgungsengpässen führt.

(wer/dpa/afp)
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