Fotos Drei Männer gegen Ahmadinedschad
Am Freitag wählt der Iran. Mahmud Ahmadinedschad (53) will im Präsidentenamt bestätigt werden. Er hat drei Herausforderer.
MIR HOSSEIN MUSSAWI: Der 67-Jährige galt einst als Hardliner. Wie sein heutiger Rivale Ahmadinedschad war er ein glühender Verfechter Islamischen Revolution und wurde dafür zum Chefredakteur der Zeitung "Dschomhuri-e-Eslami" befördert, dem damaligen Sprachrohr der neuen klerikalen Machthaber. Für kurze Zeit war er Außenminister, bevor er von 1981 bis 1989 das Amt des Ministerpräsidenten innehatte. In diese Zeit fällt der Iran-Irak-Krieg, dem auf beiden Seiten mindestens eine Million Menschen zum Opfer fielen.
Die "Geheimwaffe" Mussawis ist seine Ehefrau Sahra Rahnaward. Mit ihrer scharfen Rhetorik ist die 64-Jährige zu einer eigenen politischen Größe geworden. Rahnaward verkörpert eine seltene Mischung politischer Kulturen. Einerseits steht sie für den Ruf der liberalen Kräfte, endlich mehr Reformen umzusetzen. Andererseits vertritt sie glaubwürdig die Islamische Revolution, was ihr auch bei Hardlinern Respekt abnötigt. In den 70er Jahren gehörte die Politologin der Bewegung des Philosophen Ali Schariati an, der zu den geistigen Vätern des Umsturzes gehörte. In den Jahren nach der Vertreibung des Schahs war Rahnaward in Teheran besser bekannt als ihr Mann. Selbst in ihrer äußeren Erscheinung erweist sie beiden Richtungen ihre Referenz: Sie trägt den schwarzen Tschador, darunter ist aber ein geblümtes Tuch zu erkennen. Dazu trägt sie eine traditionell gewebte Handtasche.
MAHDI KARRUBI: Der frühere Parlamentspräsident ist der zweite Kandidat des Reformlagers. Für den Fall seiner Wahl hat er einen umfassenden Politikwechsel angekündigt. Ahmadinedschad habe den Iran mit seinen unberechenbaren Aussagen international isoliert, sagte der Geistliche unlängst in einem Interview. So hätten die Äußerungen des Präsidenten über den Holocaust als Mythos den Westen ohne Not gegen den Iran aufgebracht.
MOHSEN RESAEI: Der 57-Jährige zählt zum Lager der Konservativen. Dennoch tritt er mit aller Entschiedenheit gegen Ahmadinedschad auf, dem er vorwirft, den Iran mit seiner Wirtschafts- und Außenpolitik an den Rand des Abgrunds geführt zu haben. Statt den Konfrontationskurs gegenüber dem Westen fortzusetzen, will er eine Annäherung suchen, wobei beide Seiten Schritt für Schritt aufeinander zugehen müssten. So schlug er vor, dass ein internationales Konsortium das umstrittene iranische Programm zur Urananreicherung überwachen soll.