Trumps Ex-Wahlkampfmanager Manafort wehrt sich gegen Anklage in Russland-Affäre

Washington · In der Affäre um eine mutmaßliche Einflussnahme Russlands auf den US-Wahlkampf ist Anklage gegen Trumps früheren Wahlkampfmanager Manafort erhoben worden. Dieser weist alle Vorwürfe zurück.

 Paul Manafort, der ehemalige Wahlkampfmanager von Donald Trump (Archivbild).

Paul Manafort, der ehemalige Wahlkampfmanager von Donald Trump (Archivbild).

Foto: ap, JDA JL KS

Bei einer öffentlichen Gerichtsanhörung am Montag in Washington plädierte Ex-Kampagnenchef Paul Manafort in allen Anklagepunkten auf nicht schuldig. Ein US-Gericht ordnete nun Hausarrest für den 68-Jährigen an. Manafort wird beschuldigt, Millioneneinnahmen aus seiner früheren Lobbyistentätigkeit für pro-russische Kräfte in der Ukraine mittels Geheimkonten und Geldwäsche vor den US-Behörden verborgen zu haben.

Er arbeitete für den später gestürzten ukrainischen Ex-Staatschef Viktor Janukowitsch und dessen Partei. Die gegen Manafort und dessen Geschäftspartner Richard Gates erhobene Anklage bezieht sich ausschließlich auf mutmaßliche Gesetzesverstöße im Zusammenhang mit dieser Lobbyistenarbeit. Sie betrifft also nicht den Kern der Russland-Affäre - die mutmaßlichen russischen Eingriffe in den US-Wahlkampf und mögliche Absprachen des Trump-Teams mit Moskau.

Allerdings sind es die ersten Anklagen im Zuge der Untersuchungen von Sonderermittler Robert Mueller - und diese Anklagen haben das Potenzial, den Druck auf Trump in der Russland-Affäre nochmals massiv zu erhöhen. Auch wenn sich der US-Präsident von der Angelegenheit nicht betroffen sieht: Die Anklage gegen Manafort beziehe sich auf Vorgänge, die "Jahre her" seien und damit auf einen Zeitraum, in dem Paul Manafort noch nicht seinem Wahlkampfteam angehört habe, schrieb Trump auf Twitter.

Robert Mueller war im Mai als Sonderermittler damit beauftragt worden, die Untersuchung des US-Justizministeriums zu leiten, bei der es darum geht, ob der Kreml mit Mitarbeitern der Trump-Kampagne zusammenarbeitete, um die Präsidentschaftswahl 2016 zu beeinflussen. US-Geheimdienste waren vorher zu dem Schluss gekommen, dass Russlands Präsident Wladimir Putin eine Beeinflussung des US-Wahlkampfs zugunsten Trumps angeordnet habe. Russland hat die Vorwürfe zurückgewiesen. In Washington wird spekuliert, dass Manafort vom FBI dazu bewegt werden könnte, gegen eine Strafmilderung etwaige Informationen in der Russland-Affäre zu geben.

(ate/das/wer/dpa/afp/reuters)
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