Trump zu Nordkorea-Konflikt "Alles wird funktionieren"

Seoul · US-Präsident Donald Trump ist in Südkorea eingetroffen, sicherlich eine der heikelsten Stationen seiner Asienreise. In unmittelbarer Nachbarschaft zu Nordkorea wird in Seoul jeder seiner Sätze als besonders bedeutend gewertet. Den Auftakt macht Trump erneut vor US-Truppen.

 Südkoreas Präsident Moon Jae-in und Donald Trump in Seoul.

Südkoreas Präsident Moon Jae-in und Donald Trump in Seoul.

Foto: rtr, KHJ/ZUZ

US-Präsident Donald Trump ist zu Gesprächen über den verschärften Konflikt mit Nordkorea und Handelsfragen in Südkorea eingetroffen. Nach seiner Ankunft am Dienstagmittag (Ortszeit) auf dem Militärstützpunkt Osan besuchte er zunächst einen US-Militärstützpunkt südlich von Seoul. Dort wurde er von Präsident Moon Jae In begrüßt. Beide aßen mit südkoreanischen und amerikanischen Soldaten zu Mittag. Trump war zuvor in Japan.

Zum Konflikt mit Nordkorea sagte Trump im Stützpunkt Camp Humphreys vor US-Soldaten: "Ich denke, wir werden in gewisser Zeit eine Menge Antworten haben. Am Ende wird alles funktionieren. Weil es immer funktioniert hat - weil es funktionieren muss."

Was diese Bemerkungen für eine US- oder eine internationale Strategie im Konflikt um Nordkorea inhaltlich bedeuten, sagte Trump nicht.

Moons Besuch in Camp Humphreys war vorher nicht öffentlich gemacht worden. Humphreys liegt etwa 70 Kilometer südlich von Seoul, seine Erweiterung in den vergangenen Jahren wurde von Südkorea finanziert.

Eine offizielle Begrüßungszeremonie für den US-Präsidenten folgte später am Amtssitz Moons in Seoul. Trump wurde von fähnchenschwenkenden Südkoreanern begrüßt, die sich begeistert zeigten. Zwar waren auch vorher US-Präsidenten hier gewesen, doch ist es der erste Staatsbesuch eines amerikanischen Präsidenten in Südkorea seit 25 Jahren.

Moon sagte laut der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap beim Essen mit Trump: "Heute ist ein historischer Tag, weil es das erste Mal ist, dass die Präsidenten Südkoreas und der USA gemeinsam auf einer US-Militärbasis zusammenkommen, um ihre Truppen zu ermutigen." Wahre Freunde zeigten sich in schwierigen Zeiten, sagte Moon.

"Sie (die USA) sind unsere wahren Freunde, die für uns geblutet haben, als es Südkorea am schlechtesten ging", sagte Moon. Er spielte damit auf den Korea-Krieg an. Die Allianz sei ein Eckpfeiler für Frieden und Wohlstand nicht nur auf der Halbinsel, sondern in der ganzen Region.

Vor dem Hintergrund der Krise um das Atomprogramm Nordkoreas gilt der zweitägige Besuch Trumps in Südkorea als besonders heikle Station seiner Asienreise. Der US-Präsident hatte mehrfach mit Alleingängen gegen Nordkorea gedroht, das unter anderem an der Entwicklung von Interkontinentalraketen arbeitet, die einen Atomsprengkopf bis auf das amerikanische Festland befördern können. Moon will einen neuen Krieg auf der koreanischen Halbinsel um jeden Preis vermeiden.

Am Morgen hatte Trump noch aus Tokio Moon auf Twitter als "feinen Gentleman" bezeichnet. "Wir werden es alles herausfinden!", fügte er hinzu. Was genau er damit meinte, blieb zunächst offen.

Am Mittwoch will der US-Präsident eine Rede vor dem südkoreanischen Parlament halten. Anschließend reist er nach Peking weiter.

(csr)
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