Treffen mit Südkoreas Präsident "Geduld ist vorbei " — Trump warnt Nordkorea

Washington · Die US-Regierung will den Druck auf Nordkorea erhöhen: Präsident Donald Trump kündigt neue Maßnahmen gegen die Regierung in Pjöngjang an.

 Donald Trump (r.) und Südkoreas Präsident Moon Jae In.

Donald Trump (r.) und Südkoreas Präsident Moon Jae In.

Foto: rtr, CB/wy

US-Präsident Donald Trump hat sich für eine härtere Gangart gegenüber Nordkorea ausgesprochen. Das Zeitalter der strategischen Geduld mit der Führung des kommunistischen Landes habe nichts gebracht, sagte Trump. "Ehrlich gesagt, diese Geduld ist vorbei."

Die USA bereiteten mit ihren Verbündeten deshalb neue diplomatische und wirtschaftliche Maßnahmen gegen die nordkoreanische "Bedrohung" vor, sagte der US-Präsident weiter. Anlass war ein Treffen Trumps mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In. Beide sprachen auch über das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm.

Trump hatte in der Vergangenheit auch mit einem militärischen Alleingang der USA gegen Nordkorea gedroht. Bei seinem Auftritt mit Moon im Weißen Haus sprach er eine solche Drohung aber nicht explizit aus. Er sagte lediglich, die Vereinigten Staaten würden sich selbst und ihre Verbündeten "immer verteidigen".

Trump sieht "viele Optionen"

Bereits im Vorfeld der Gespräche zwischen Trump und Moon hatte ein hochrangiger US-Regierungsmitarbeiter deutlich gemacht, dass Washington weiterhin versuchen wolle, Nordkorea mit diplomatischen und wirtschaftlichen Maßnahmen zum Einlenken zu bewegen. Der Präsident wolle so den "Druck auf Pjöngjang" steigern, hieß es. Trump selber sagte, für den Umgang mit Nordkorea gebe es "viele Optionen".

Moon tritt im Gegensatz zur südkoreanischen Vorgängerregierung auch für einen Dialogprozess mit Nordkorea ein. Die USA und Südkorea strebten zusammen einen "umfassenden Ansatz" gegenüber Pjöngjang an, bei dem neben den Sanktionen auch der "Dialog" eingesetzt werde, sagte er bei seinem Auftritt mit Trump. Moon teilte ferner mit, dass der US-Präsident seine Einladung angenommen habe, noch in diesem Jahr nach Südkorea zu reisen.

Neben einer Serie von nordkoreanischen Raketentests hatte zuletzt auch der der Tod des US-Studenten Otto Warmbier die Spannungen zwischen Washington und Pjöngjang weiter verschärft. Der 22-jährige Student fiel in nordkoreanischer Haft ins Koma und starb kurz nach seiner Rückkehr in die USA. Trump erinnerte an den Fall und bezeichnete die nordkoreanische Regierung als rücksichtsloses und brutales Regime.

(ap)
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