Künftiges US-Kabinett Trump will Ex-Banker Mnuchin zum Finanzminister machen

Washington · Im US-Wahlkampf hat er bereits die Finanzen für Donald Trump geregelt, nun soll er Finanzminister werden: Steven Mnuchin, ein früherer Bankier. Wer ist der Mann?

 Steven Mnuchin war schon als Finanzmanager während Donald Trumps Wahlkampf aktiv. Jetzt soll er einen hohen Posten bekommen.

Steven Mnuchin war schon als Finanzmanager während Donald Trumps Wahlkampf aktiv. Jetzt soll er einen hohen Posten bekommen.

Foto: rtr, MS AA

An die Spitze des US-Finanzministeriums soll nach dem Wunsch des designierten US-Präsidenten Donald Trump offenbar der Ex-Banker Steven Mnuchin rücken. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AP am Dienstagabend (Ortszeit) aus mit der Entscheidung vertrauten Kreisen. Ein offizielle Ankündigung wird für Mittwoch erwartet. Unterdessen wurde eine weitere Personalie in Trumps zukünftigem Kabinett bekannt — eine Frau soll das Verkehrsministerium übernehmen.

Der 53-jährige Mnuchin war in Trumps Wahlkampagne bereits als Finanzchef aktiv. Damals sagte Mnuchin der AP, dass er mit Trump seit 15 Jahren befreundet sei. Mnuchin hat keine Regierungserfahrung. Dies könnte im politischen Alltag in Washington zu einer Hürde für ihn werden.

Es wird erwartet, dass Mnuchin künftig durch Trumps Berater Wilbur Ross Unterstützung erfährt; ebenfalls ein früherer Banker und milliardenschwerer Investor. Er gilt als "König der Pleiten", der vor der Insolvenz stehende Unternehmen aufkauft und zu einem höherem Profit weiterverkauft.

Als Finanzminister dürfte Mnuchin eine zentrale Rolle in Trumps Steuerreformplänen spielen. Bevor er den Posten übernehmen kann, muss allerdings der Senat die Personalie bestätigen. Gleiches gilt für Trumps Wunschkandidat für das Amt des Gesundheitsministers, Tom Price, sowie Elaine Chao, die von Trump als neue Verkehrsministerin vorgesehen ist. Unter Präsident George W. Bush war sie bereits Arbeitsministerin. Kritiker sagen, zu der Zeit habe es vier Jahre lang keine bedeutenden Veränderungen bei der Arbeitssicherheit gegeben. Im Bergbau etwa seien die Kontrollen sogar zurückgefahren worden.

Unklar ist weiterhin, wer den Posten des US-Außenministers übernehmen wird. Am Dienstagabend kamen Trump und der frühere republikanische US-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney zu einem Gespräch zusammen.

Romney wird für das Amt gehandelt. Dieser sagte nach dem Gespräch, er habe nun "zunehmende Hoffnung", dass der designierte Präsident das Land in eine "bessere Zukunft" führen könne. Im Wahlkampf hatte Romney Trump unter anderem noch als "Heuchler" bezeichnet und dessen politische Vorhaben scharf kritisiert.

(bur/ap)
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