Trump-Sprecher Sean Spicer entschuldigt sich für Hitler-Vergleich

Washington · Sean Spicer hat sich für seinen Hitler-Vergleich entschuldigt. Er habe "versehentlich einen unangemessenen und unsensiblen Vergleich zum Holocaust angestellt, für den es in Wirklichkeit keinen Vergleich gibt", erklärte der Sprecher des Weißen Hauses in einem Interview mit CNN.

"Dafür möchte ich mich entschuldigen". Moderator Wolf Blitzer, selbst ein Sohn von Holocaust-Überlebenden, fragte den Sprecher von US-Präsident Donald Trump, ob er wisse, dass die Nationalsozialisten Juden, Homosexuelle und andere in Todeslager brachten, um sie in Gaskammern umzubringen. Spicer sagte, natürlich wisse er das. "Ich hätte beim Thema bleiben sollen".

Zuvor hatte Spicer den syrischen Machthaber Baschar al-Assad als "schlimmer als Hitler" bezeichnet. "Nicht einmal Hitler ist so weit gesunken, Chemiewaffen einzusetzen", so Spicer bei seinem täglichen Pressebriefing. Ein Reporter gab ihm später die Möglichkeit, die Aussage zu korrigieren. Doch Trumps Sprecher legte nach: "Er hat das Gas nicht gegen die eigenen Leute eingesetzt wie Assad."

Die Äußerungen Spicers sind auch deshalb delikat, weil sie mit einem hohen jüdischen Fest zusammenfallen. Entsprechend heftig fiel die Kritik aus. Das United States Holocaust Memorial Museum verschickte Video-Links, die Bilder aus den befreiten Konzentrations- und Vernichtungslagern zeigten.

Die Demokraten verlangten Spicers Rücktritt. Die Fraktionschefin im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, forderte Trump auf, seinen Sprecher zu feuern. Während jüdische Familien im ganzen Land das Pessachfest feierten, spiele Spicer "den Horror des Holocaust herunter".

(felt/KNA)
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