Franziskus besucht Mexiko und Kuba Donald Trump kritisiert den Papst

Washington · Präsidentschaftsbewerber Donald Trump wirft Papst Franziskus vor, die Probleme der USA nicht zu begreifen. Auslöser für die Kritik sind die Pläne für einen Besuch des kirchlichen Oberhauptes an der mexikanischen Grenze.

Papst Franziskus startet am Freitag zu einer einwöchigen Reise nach Kuba und Mexiko.

Papst Franziskus startet am Freitag zu einer einwöchigen Reise nach Kuba und Mexiko.

Foto: dpa, gbl lb gfh

In einem Interview des TV-Senders FOX Business sagte Trump am Donnerstag, der Papst betreibe mit seinem Besuch der Grenze in Ciudad Juarez am kommenden Mittwoch das Geschäft der mexikanischen Regierung.

"Ich denke, Mexiko hat ihn dazu bewegt, weil es möchte, dass die Grenze so bleibt, wie sie ist. Die machen damit ein Vermögen, und wir verlieren.", so der Milliardär. Der Papst zeige wenig Verständnis für "die Gefahren, die von unserer offenen Grenze mit Mexiko ausgehen". Trump hielt Franziskus in dem TV-Interview vor, die Situation an der Grenze für seine Zwecke auszunutzen. Dieser Papst sei "eine stark politisierende Person".

Trump verspricht in seinem Wahlkampf, entlang der fast 3.500 Kilometer langen Südgrenze zu Mexiko eine Mauer bauen und sie vom Nachbarland bezahlen zu lassen. Zudem werde er als US-Präsident rund elf Millionen Einwanderer ohne Papiere ausweisen lassen.

Umfragen nach den ersten Vorwahlen in New Hampshire zeigen, dass Trump mit beiden Forderungen auf breite Unterstützung bei konservativen US-Bürgern trifft. Zudem erklärten demnach zwei von drei Republikanern, sie seien für ein temporäres Einreiseverbot für Muslime.

Franziskus feiert am Mittwoch (Ortszeit) auf mexikanischer Seite unweit des Grenzzauns mit voraussichtlich mehr als 200.000 Menschen eine Messe. Vorher will er am Rio Grande niederknien und für die rund 6.000 Menschen beten, die in den vergangenen 15 Jahren bei dem Versuch ihr Leben verloren, den Grenzfluss zu überqueren.

(pst/KNA)
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