Stichwahl gilt als wahrscheinlich Die Österreicher wählen einen neuen Bundespräsidenten

Wien · In Österreich wird am Sonntag ein neuer Bundespräsident gewählt. Fast 6,4 Millionen Wahlberechtigte waren zur Stimmabgabe aufgerufen. Erste Ergebnisse sollten am Abend vorliegen.

 Kandidat Alexander Van der Bellen bei der Stimmabgabe. Er lag in den letzten Umfragen vorn.

Kandidat Alexander Van der Bellen bei der Stimmabgabe. Er lag in den letzten Umfragen vorn.

Foto: dpa, cb lb

Da keiner der sechs Bewerber als Favorit ins Rennen geht, wird mit einer Stichwahl der beiden Bestplatzierten am 22. Mai gerechnet.

Vorn lag laut jüngsten Umfragen der von den Grünen unterstützte Alexander Van der Bellen mit 26 Prozent, gefolgt von dem Kandidaten der rechtspopulistischen FPÖ, Norbert Hofer, und der unabhängigen Kandidatin und Ex-Präsidentin des Obersten Gerichtshofs, Irmgard Griss. Würde sich Hofer gegen seine Mitbewerber durchsetzen, wäre er mit 45 Jahren der mit Abstand jüngste Bundespräsident in der Geschichte Österreichs.

Die Bewerber der Traditionsparteien SPÖ und ÖVP können dagegen nicht mit einem Einzug in die zweite Wahlrunde rechnen: Der Sozialdemokrat Rudolf Hundstorfer kam in den Umfragen auf 15, der Konservative Andreas Kohl auf elf Prozent.

Sollten SPÖ und ÖVP am Sonntag oder bei einer möglichen Stichwahl in vier Wochen tatsächlich leer ausgehen, wäre es das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass das Staatsoberhaupt nicht von einer der beiden Volksparteien gestellt wird. Derzeit übt noch Sozialdemokrat Heinz Fischer das weitgehend protokollarische Amt aus. Er durfte nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidieren.

(das/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort