Kreditversicherungen im Fokus Deutschland will Finanzspekulationen attackieren

Berlin (RPO). Nach der weltweiten Finanzkrise will Deutschland zusammen mit Frankreich und anderen EU-Staaten gegen bestimmte Arten von Finanzspekulationen vorgehen. Eine gemeinsame Initiative solle der Europäischen Kommission präsentiert werden, sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm am Montag in Berlin.

Gefürchtete "finanzielle Massenvernichtungswaffen": Was sind CDS?
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Foto: AP

Im Blick hat die Bundesregierung dabei demnach sogenannte Credit Default Swaps (CDS). Das sind Versicherungen auf Kredite, mit denen sich die Kreditgeber gegen einen möglichen Zahlungsausfall absichern. CDS werden in einem großen Markt aber auch losgelöst von den dahinter stehenden Krediten gehandelt.

CDS gerieten bereits zu Beginn der weltweiten Finanzkrise in die Kritik, da die Papiere nach dem Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes und den folgenden Zahlungsausfällen massiv an Wert verloren. Nun wurden CDS auch genutzt, um gegen Griechenland zu spekulieren und auf eine Pleite des Staates zu setzen. Diese "bloße Spekulation", gerade gegen Staaten, solle nun regulatorisch in den Griff bekommen werden, sagte Wilhelm. Den Handel mit CDS komplett zu verbieten, sei schwierig.

Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums sagte, die Bundesregierung bemühe sich um eine verbesserte Transparenz und Regulierung des Handels mit CDS. Er betonte, "dass es eine komplexe Materie ist, bei der wir das Kind nicht mit dem Bade ausschütten wollen". Wilhelm betonte, "es gibt international einen breiten Konsens, was zu tun ist". "Wir sind zuversichtlich, dass wir den richtigen Mechanismus finden."

(AFP/felt)
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