Peinliche Mikrofonpanne Cameron unterläuft ein Fauxpas bei der Queen

London · Empfang bei der Queen im Rahmen der Feierlichkeiten zu ihrem 90. Geburtstag. David Cameron wähnt sich im privaten Gespräch mit der Königin und zieht über andere Staatschefs her. Dass die Mikrofone der TV-Sender bereits eingeschaltet sind, hat er übersehen.

 David Cameron unterlief bei der Queen ein Fauxpas.

David Cameron unterlief bei der Queen ein Fauxpas.

Foto: afp

Der britische Premierminister David Cameron hat Nigeria und Afghanistan in einem nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Gespräch mit Königin Elizabeth II. als die "vielleicht korruptesten Länder der Welt" bezeichnet.

Cameron sagte der Queen am Dienstag mit Blick auf den Anti-Korruptions-Gipfel, der am Donnerstag in London tagt: "Da kommen die Staatschefs einiger wahnsinnig korrupter Staaten nach Großbritannien - Nigeria und Afghanistan, vielleicht die beiden korruptesten Länder der Welt."

Der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari und der afghanische Staatschef Aschraf Ghani zählen zu den Gästen, die zum Anti-Korruptions-Gipfel geladen sind. Camerons Bemerkungen, die bei einem Empfang zum 90. Geburtstag der Queen im Buckingham Palast fielen, wurden vom Fernsehsender ITV aufgenommen und über Twitter ins Internet gestellt.

Eine Mitarbeiterin des Premierministers wies auf Anfrage darauf hin, dass die Präsidenten Afghanistans und Nigerias Probleme mit der Korruption in einer Publikation aus Anlass des Gipfeltreffens eingeräumt hätten. Nach einer Skala der Anti-Korruptions-Organisation Transparency International (TI) belegt Nigeria von 168 berücksichtigten Staaten Rang 136, Afghanistan Rang 166.

Cameron hatte im September 2014 Aufsehen erregt, als er im Gespräch mit dem früheren New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg öffentlich sagte, die Queen habe "am Telefon vor Zufriedenheit geschnurrt", als sie über die Zurückweisung der Unabhängigkeit Schottlands durch die Bevölkerung unterrichtet wurde.

Damals musste Cameron sich entschuldigen, weil er die Vertraulichkeit der Gespräche zwischen dem Regierungschef und der Monarchin verletzt hatte.

(pst/AFP)
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