Sri Lanka Bürgerkrieg weitet sich aus

Colombo (RPO). Der Bürgerkrieg in Sri Lanka weitet sich zunehmend in bislang friedliche Regionen aus. Bei einem Bombenanschlag auf einen Bus in der zentralen Stadt Dambulla kamen mindestens 18 Menschen ums Leben. Am Sonntag zündete ein Angreifer in einem Zoo am Rand der Hauptstadt Colombo eine Handgranate. Dabei wurden nach Militärangaben vier Besucher verletzt.

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Foto: Georg Alexander, gms

Seit dem offiziellen Ende des Waffenstillstands am 16. Januar kamen in dem Bürgerkrieg mehr als 700 Menschen ums Leben.

Für den Anschlag auf den Bus in Dambulla, 150 Kilometer nordöstlich von Colombo, machten die Streitkräfte tamilische Rebellen verantwortlich. Der Bus brachte eine Gruppe von buddhistischen Pilgern von Kandy, der zweitgrößten Stadt der Insel, nach Anuradhapura. Die Region um Dambulla war bislang vom Bürgerkrieg verschont geblieben. Dambulla ist ein beliebtes Touristenziel, die dortigen Höhlentempel stehen auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.

Bei anhaltenden Kämpfen im Nordosten wurden am Wochenende nach Angaben des Verteidigungsministeriums 27 Rebellen getötet. Schwerpunkte der Gefechte waren die Bezirke Vavuniya und Mannar und das an der Frontlinie gelegene Dorf Welioya. Anlässlich des 60. Jahrestags der Unabhängigkeit von Großbritannien am (morgigen) Montag wurden im ganzen Land die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt.

Der seit andauernde Bürgerkrieg in Sri Lanka konzentrierte sich bisher auf den Norden und Osten der Insel Ceylon konzentriert, einzelne Anschläge gab es auch in der Hauptstadt Colombo. Die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) kämpfen seit 1983 für einen eigenen Staat im Nordosten der Insel. Die Tamilen werfen der Mehrheitsbevölkerung der Singhalesen jahrzehntelange Diskriminierung vor.

(afp)
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