Schätzung von Unicef Zwei Millionen Kinder flüchten vor Gewalt im Südsudan
Johannesburg · Der Bürgerkrieg im Südsudan vertreibt Millionen Menschen aus ihrem Zuhause, unter ihnen sind viele Kinder. Die Zukunft einer ganzen Generation stehe auf dem Spiel, warnt Unicef.
Mehr als zwei Millionen Kinder sind nach UN-Angaben wegen der Gewalt im Südsudan auf der Flucht. Die Hälfte von ihnen sei über die Grenzen in die Nachbarländer geflohen, teilte eine Sprecherin des UN-Kinderhilfswerks Unicef am Montag in Genf mit.
Nach Angaben des UN-Hilfswerks für Flüchtlinge (UNHCR) handelt es sich um eine der schlimmsten Flüchtlingskrisen weltweit. "Keine der heutigen Flüchtlingskrisen beunruhigt mich mehr als die im Südsudan", sagte Valentin Tapsoba, der für Afrika zuständige UNHCR-Direktor. "Dass fliehende Kinder zum prägenden Gesicht dieser Katastrophe werden, ist unglaublich Besorgnis erregend."
Es sei umgehende und umfassende Hilfe der Weltgemeinschaft nötig, um das Leben der Kinder zu retten, forderte Tapsoba. Viele litten unter Traumata und seien auch körperlich ausgezehrt. Mehr als 75.000 von ihnen seien ohne Begleitung Erwachsener in den Flüchtlingslagern angekommen.
Der Bürgerkrieg war Ende 2013 in Folge eines Machtkampfs zwischen Präsident Salva Kiir und dessen damaligem Stellvertreter Riek Machar ausgebrochen. Seither fielen Zehntausende Menschen dem Konflikt zum Opfer, mehr als 3,5 Millionen flohen vor der Gewalt. Im ganzen Land sind rund 5,5 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.