Kritik an Regierung Proteste in Brüssel enden in Gewalt
Brüssel · In der belgischen Hauptstadt Brüssel haben Zehntausende friedlich gegen die Politik der Regierung protestiert. Später warfen einige Teilnehmer aber Steine auf Polizisten. Bereitschaftsbeamte setzten Wasserwerfer ein.
An der friedlichen Kundgebung gegen die Sozial- und Wirtschaftspolitik der Mitte-rechts-Regierung hatten sich rund 50.000 Menschen beteiligt. Dem Marsch durch das Zentrum der Hauptstadt schlossen sich die wichtigsten Gewerkschaften des Landes an. Sie sind gegen Schritte, mit denen Arbeitgeber die Flexibilität ihrer Mitarbeiter erhöhen wollen. Außerdem lehnen sie einen späteren Rentenbeginn und eine Reduzierung von Löhnen bei härteren Bedingungen ab. Unter Protestteilnehmern kam es zu Handgemengen. Mehrere Personen wurden verletzt.
Nach Angaben der Gewerkschaften kostet die Wirtschaftspolitik von Ministerpräsident Charles Michel der vergangenen zwei Jahre eine durchschnittliche Familie rund 100 Euro im Monat. Das Versprechen vieler zusätzlicher Arbeitsplätze sei trügerisch, kritisieren sie. Die Regierung sollte stattdessen gegen Steuerhinterziehung vorgehen, fordern sie.
Auch bei vorherigen Anti-Sparpolitik-Protesten hatte die Gewalt einiger Dutzend Personen einen Marsch von Zehntausenden überschattet.